insgesamt wie blueboys sagt ein salomonisches Urteil, wobei das nicht für die Qualität des Urteils spricht.
das ist ein widerspruch in sich, bedeutet "salomonisches urteil" doch: eine kluge entscheidung. wie kann ein kluges urteil keine qualität haben?
und "klug" sind die entscheidungen zum spiel caps vs. rbs meiner meinung nach schon: beide teams haben in etwa denselben negativen beitrag zu diesem spiel geleistet und haben deshalb in etwa dieselben folgen zu tragen.
diese entscheidung zu vergleichen mit der - meiner meinung nach auch durchaus adäquaten sanktion wegen des brutalen fouls an sig. siklentschnig, der lange zeit schwer verletzt nicht spielen hat können - ist alleine deshalb nicht zulässig, weil bei siklenka von vornherein ohne jeden zweifel klar gewesen ist, dass er sehr, sehr lange zeit nicht mehr spielen wird können, jedenfalls länger nicht spielen wird können, als die selbst sehr lange sperre dauern wird.
hat der strafsenat heute schon gewißheit haben können, wie lange bootland im krankenstand sein wird? dieselbe gewißheit, wie damals bei siklenka: zwei, drei monate? was ist, wenn bootland in zwei, drei spielen wieder auflaufen wird?
ich weiß, es gibt hier zwei schulen: die einen wollen den täter primär/ausschließlich für den "bösen" vorsatz/die grobe fahrlässigkeit bestrafen, und zwar unabhängig von den folgen der tat; die anderen - zu denen auch ich gehöre - wollen auch das durch den vorsatz/die fahrlässigkeit verursachte objektive unrecht, konkret die schwere und die dauer der verletzung (mit)berücksichtigen. diese "gemischte" theorie findet sich auch, wie schon demonstriert, in den regeln der iihf über die von den schiedsrichtern zu verhängenden strafen.
und noch etwas: der strafsenat kann nicht monate lang warten mit seinem urteil, um vorher zu klären, wie schwer die folgen wirklich gewesen sind. er muss, weil in ein paar tagen immer schon das nächste spiel sein wird, sofort nach der "tat" urteilen und dabei mit prognosen operieren, wie schwer die folgen sein werden: ich würde dabei, wenn man zB gesehen hat, wie schnell ein brutal gefoulter henderson wieder auf den beinen gewesen ist, beim finden des maßes für die dauer der sperre auch "in dubio pro reo" annehmen, dass die verletzung doch nicht so schwer sein wird - auf die gefahr hin, dass es sich dabei um ein fehlurteil handelt: jemand auf unsicherer tatsachenbasis zu unrecht zu lange zu sperren, ist meiner meinung nach der größere unrecht, als jemanden auf unsicherer tatsachenbasis zu unrecht zu kurz zu sperren.
und außerdem: absolutes recht/unrecht ohne jede "schwankungsbreite" können sich vor allem deutsche philosophen wie kant vorstellen, und zwar immer ohne jede rücksicht auf irgendwelche verluste. ich mir nicht. aber ich bin auch nur ein kalabrischer betonmischer.
Stellt sich auch die Frage, ob der HCI die Saison fertig gespielt hätte, wenn die Ungarn nach österreichischem Maß abgeurteilt worden wären.
hast du irgendeinen beweis für deine in eine frage gekleidete annahme, dass die zwei canucks von und damit volan selbst vom strafsenat deshalb so schwer bestraft worden sind, um die chancen des hci zu steigern, doch noch in die play-offs kommen, um dort in den jedenfalls, aber voraussichtlich doch nicht mehr als zwei (ca 50.000 euro netto-gewinn bei vollem haus) oder - dank der zusätzlichen "gönnerschaft" des kac in spiel # 4 - drei heimspielen (= 75.000 euro netto-gewinn bei drei mal vollem haus) gegen die damaligen leader kac/vic eine derartige "mördermarie" zu lukrieren, um all die aufgelaufenen schulden in derzeit unbekannter höhe so abzubauen, dass der verbleib des hci in der ebel in der heurigen und nächsten saison doch noch gewährleistet ist?
hast du überhaupt einen beweis dafür, dass den vereinsverantwortlichen des hci selbst schon zum damaligen zeitpunkt die finanzielle schieflage im vollen ausmaß klar gewesen ist und dass sie nur die chance auf drei heimspiele im viertelfinale und drei heimspiele im halbfinale und drei heimspiele im finale den hci zum weitermachen und zum unterlassen eines konkursantrags veranlasst hat?
das ist, auch wenn du die botschaft in eine frage kleidest, jedenfalls ein hartes "(vor)urteil" gegen die mitglieder des strafsenats und andere funktionäre der ebel, so du keine "hard facts" in deinen händen zum beweise vorlegen kannst.
ich jedenfalls lasse mir bis zum beweis des gegenteils nicht den glauben daran rauben, dass die mitglieder des strafsenats versuchen, ihren job so gut wie möglich zu erledigen. dass sie dafür unter anderem keine verfahrensordnung haben, die sie und auch die parteien schützt, ist bedauerlich. aber das sind juristen, die das rüstzeug dafür schon von woanders ausleihen können.
dass sie bei ihrer arbeit wohl vielfältigen interventionen ausgesetzt sind, davon gehe ich aus. aber auch davon, dass sie damit zu leben gelernt haben. grönländische mafia, hin oder her.
salute, vincente.
ps: könig salomon, der sich die fähigkeit zum regieren nicht so recht zugetraut hat - so viel selbstkritik bei einem politiker hat es meines wissens nach ihm nur noch bei sinowatz gegeben -, soll sich von gott, der ihm die erfüllung eines wunsches in aussicht gestellt hatte, weisheit gewünscht haben, um sein volk gerecht regieren zu können - so etwas imponiert mir, wo sich doch die meisten politiker geld oder macht oder gleich beides etc gewünscht hätten.
das einzig negative, was manche über salomon sagen, soll sein hang zur vielweiberei gewesen sein: laut wikipedia 700 haupt- und 300 nebenfrauen! ich hab mich einmal bei einem sumpfer mit Powerhockey im theresien-bräu zu innsbruck auch darüber unterhalten, wir beide sind recht schnell zu der übereinstimmenden meinung gekommen, dass wir beide nicht dazu in der lage sind, so viel liebe zu so vielen frauen zu verurteilen.