Die EBEL hat in Europa vorgezeigt, wie das Modell funktionieren kann - die Euro Trophy ist mehr oder weniger ein Kind dieses Modells (vielleicht ein wenig überzogen, aber doch ein Kern Wahrheit dahinter)
die ebel ist aus einer position der schwäche entstanden: um einen vernünftigen spielbetrieb weiter zu gewährleisten, mussten ausländische teams ins boot geholt werden. und so ist sie auch heute ein zusammenschluss von mannschaften aus ländern, in denen die jeweilige eishockey-struktur auf viel zu dünnen beinen steht, um eine halbwegs ausgeglichene meisterschaft aus eigenen kräften durchführen zu können. bereitwillig öffnet man auch die tore für teams, die sich aus welch gründen auch immer nicht länger in die bestehenden ligen in ihrem heimatland einzugliedern bereit sind. langer rede kurzer sinn: die ebel ist eine allianz der unzufriedenen und schwachen.
ich bestreite nicht, dass dies in diesem speziellen fall durchaus sinn ergibt - der zweck heiligt schließlich die mittel. letztlich geht es hier aber einzig und allein um selbsterhaltung, wie auch die position des öehv zu einem einstieg des hci in italien deutlich zeigt.
inwiefern dieses k&k- geflecht als vorzeigemodell für europa gelten soll, ist mir allerdings ein rätsel. wohin man auch blickt, sieht sich das ebel-konstrukt von funktionierenden nationalen meisterschaften umzingelt:
weder in deutschland, der schweiz, tschechien/slowakei, schweden, finnland, norwegen oder sogar italien und frankreich besteht die notwendigkeit an der durchführung einer transnationalen multikulti-meisterschaft - dass die italiener eventuell bereit wären, den hci aufzunehmen, mag dank der verflechtungen mit südtirol als sonderfall gelten.
am ehesten könnte man noch den north sea cup als vergleichbares modell heranziehen, wo sich - ebenfalls aus einer position der schwäche - niederländische und belgische teams zu einem gemeinsamen spielbetrieb zusammenfinden: länder, an denen wir uns nun wirklich nicht orientieren sollten.
und - überzogen hin oder her - die euro trophy als ein kind der ebel zu bezeichnen, dazu bedarf es schon einer blühenden fantasie, um nicht zu sagen einer an verblendung grenzenden wahrnehmungsstörung.
back to topic: der vorstand des hci ist an naivität und unentschlossenheit nicht zu toppen, betreibt sozusagen ein "management by passivity". man wartet auf die italien-freigabe, man wartet auf die bürgermeisterwahl (selbst gesetzt den fall, dass platzgummer das rennen macht, dürfte die bereitstellung von mitteln bzw. die gewährung von vergünstigungen an den hci kaum an erster stelle der tagesordnung stehen), man wartet darauf, was die ebel anzubieten hat - was erhofft man sich, dass jeder verein zwei spieler abstellt und sie auch noch bezahlt?
bis irgend etwas passiert, haben wir mitte oder ende mai und potentielle österreichische verstärkungen sind längst wo anders untergekommen.
als schlachtopfer nach oben zu gehen, ergibt keinen sinn und man spielt ab november vor leeren rängen. keiner erwartet sich zu beginn unbedingt die qualifikation fürs playoff, aber das ganze projekt muss schon halbwegs hand und fuss haben. da ist mir fast noch lieber, ein weiteres jahr nationalliga anzuhängen und dafür sofort mit der planung fürs nächste jahr zu beginnen.