In der Kassa fehlen über fünf Millionen Euro. Die Investoren wollen so schnell wie möglich Klarheit.
Andelsbuch Wird die Wälderhalle jemals gebaut? Vor einem Jahr sah noch alles so gut aus. „Die Wälderhalle wird kommen“, versicherten sowohl Landeshauptmann Markus Wallner als auch Sportlandesrätin Martina Rüscher Ende Oktober 2023 auf einer Pressekonferenz im Landhaus. Kurz davor hatte die Landesregierung die Landesförderung abgesegnet. Der Baustart war im April 2024 geplant. Bagger sind auf dem Grundstück im Andelsbucher Ortsteil Sporenegg allerdings noch immer nicht aufgefahren.
Wie unlängst bekannt wurde, fehlt es an Geld. Hans Metzler, Hauptinitiator und Sprecher der Investorengruppe, spricht gegenüber den VN von einer Finanzierungslücke von rund 5,5 Millionen Euro. Verantwortlich dafür sei vor allem die Technik, die jetzt vier Millionen Euro mehr koste als 2018. Hinzu kämen neue Auflagen und Vorgaben, wie etwa die Aluminiumfassade, „die der Gestaltungsbeirat so wollte und die unwahrscheinlich viel Geld kosten“.
Wie es zu der Finanzierungslücke kommen konnte? Während man die Baukosten regelmäßig erneuert habe, habe man das bei der technischen Ausstattung nicht getan. „Die Werte waren sechs, sieben Jahre alt“, erläutert Metzler. Vor einigen Monaten habe man dann eine komplette Ausschreibung gemacht. „Das klingt so locker, aber eine Ausschreibung kostet ungefähr 250.000 Euro“, merkt der Sprecher der Investorengruppe an. Die Pläne, im Bregenzerwald eine multifunktionale Eis- und Veranstaltungshalle zu errichten, reichen bis in die 1990er-Jahre zurück. Im Laufe der Zeit wurden neun verschiedene Varianten in sechs Gemeinden mehr oder weniger intensiv diskutiert und wieder verworfen. „2018 hätte man die Halle schon lange bauen können, aber es waren halt verschiedene Akteure da, die nicht weitergemacht haben und jetzt sind wir in eine Zeit reingerutscht, wo allein der Bau ein Drittel teurer ist als 2018“, ergänzt Hans Metzler.
Im Vorjahr gingen die Betreiber von Baukosten in der Höhe von knapp 13 Millionen Euro aus, hinzu kommen die Kosten für das Grundstück. Das Land hat eine Förderung von 5,1 Millionen Euro zugesagt. Die Regio Bregenzerwald will sich mit 600.000 Euro beteiligen, eine weitere Million Euro würde aus den Bedarfszuweisungsmitteln zur Verfügung gestellt. Das restliche Geld soll von privaten Investoren kommen. Das Projekt musste aufgrund der gestiegenen Baukosten schon einmal abgespeckt werden. Zum einen wurde die Halle kleiner (1200 statt 1800 Besucher), zum anderen eckig statt rund. Nach wie vor eingeplant ist eine Diskothek im Untergeschoss für rund 400 Besucher. Der Nachteil der Wälderhalle sei, dass sie im Bregenzerwald gebaut werden soll. „Wenn die Halle im Rheintal gebaut werden würde, wäre der Gemeindeanteil mindestens 40 Prozent. Wir haben bis dato von der Gemeinde null“, verdeutlicht Hans Metzler.
Hans Metzler vermisst die politische Unterstützung und die Unterstützung aus der Bevölkerung. „Wir als Investoren könne nicht mehr mehr beitragen. Entweder kommt aus irgendwelchen öffentlichen Kreisen oder öffentlich nahestehenden Unternehmen ein Geld, sonst müssen wir das Projekt stoppen“, hält der Sprecher fest. Die Investoren hätten in den vergangenen Jahren bereits rund eine Million Euro in die Wälderhalle investiert. Für alle das Einfachste wäre sicher, das Projekt sein zu lassen, meint der Initiator. Dann würden die bisherigen Gesellschafter allerdings das bereits investierte Geld verlieren und die Jugend und der Sport auf der Strecke bleiben. Die Disco ist ein Versprechen, das die Politik der Bregenzerwälder Jugend gegeben hat, nachdem im Jahr 2016 mit dem E-Werk die einzige jugendtaugliche Ausgehmöglichkeit in der Region wegen des Baus der Umfahrungsstraße abgerissen wurde. „Wenn die Gemeinden selbst eine Disco bauen, dann sind sie ersten zwei Millionen los, weil eine Disco enorme Auflagen hat“, rechnet Metzler vor. “Abgesehen davon, dass sie keinen Platz finden.”
Fest steht für die Proponenten auch: noch kleiner machen, kann man das Projekt nicht. „Dann scheitert das wirtschaftliche Konzept. Wir haben eine genaue Kostenrechnung, die öffentliche Hand ist komplett entlastet. Das zwingt uns aber dazu, dass dieses Projekt eine gewisse Größe und Ablaufstruktur hat, damit wir eine positive Bewirtschaftung haben.“ Die Initiatoren wollen so schnell wie möglich Klarheit. Bis Anfang des kommenden Jahres müsse feststehen, ob und wie die Finanzierungslücke geschlossen werden kann. Hans Metzler unterstreicht: „Es gibt kein 2026. Die ganzen Verzögerungen haben auch viel Geld gekostet.”