Geburtstag - 19.Jänner, 1984
Geburtsort - Baden, Österreich
Rücken# - 26
Position - LW
Größe - 1,88 m
Gewicht - 94 kg
Eltern - Zdenek und Jarmila Vanek
Familie - Ehefrau Ashley, Sohn Blake Thomas
Hobbies - Fußball, Tennis, Fischen und Golf
Ziel immer vor Augen
Schon in jungen Jahren war für Thomas klar: „Ich will in die NHL!“ Der internationale Durchbruch auf Nachwuchsebene gelang bereits 1998, als sich Thomas mit 21 Toren in 14 Partien beim „Pee Wee Turnier“ in Quebec, dem größten Nachwuchsturnier der Welt, ins All-Star-Team schoss und kanadische Zeitungen bereits Vergleiche mit Mario Lemieux anstellten. Zum Vergleich: Auch Wayne „The Great One“ Gretzky machte bei diesem Turnier erstmals auf sich aufmerksam.
Ab nach Amerika
Der erste Schritt war getan, der zweite war dann schon schwieriger. Mit 14 wurde die österreichische Eishockeywelt für Thomas bereits zu klein, also wurde der endgültige Schritt nach Übersee gewagt. Erste Station waren die „Lacoka Wolves“ in der AAA-Liga von Kanada, wo Thomas 76 Tore und 36 Assists in lediglich 40 Spielen verzeichnen konnte. Der nächste Schritt führte Thomas in die USHL (höchste Junioren-Liga der USA) zu den Sioux Falls Stampede. Dort erzielte Thomas in drei Saisonen und insgesamt 108 Spielen 80 Tore und 73 Assists. In seiner letzten Saison (2001/02) bei Sioux Falls stellte der angehende Star mit 46 Toren und 45 Assists neuen Klubrekord auf.
Ja zu A
Nun wurden plötzlich auch europäische Nationalteams auf Thomas aufmerksam. Die Slowakei entdeckte, dass Thomas’ Mutter Slowakin ist und lud das aufstrebende Talent zu einem Trainingslager ein. Thomas blieb seiner Heimat jedoch treu und folgte der Einladung des damaligen Nachwuchs-Teamchefs Greg Holst, für Österreich aufzulaufen.
Erster Euro-Gopher
Mit der Entscheidung für Österreich konnte sich Thomas auch wieder voll und ganz seiner eigenen Karriere zuwenden. Der nächste Schritt führte Thomas ans College zum Team der Minnesota Golden Gophers. Besonders bemerkenswert: Thomas war in der Saison 2002/03 der erste Europäer, der für das Traditionsteam aus dem eishockeyverrückten Minneapolis/St. Paul spielen durfte. Thomas dankte es dem Betreuerteam mit einer sensationellen Rookie-Saison: 31 Tore und 31 Assists in 45 Saisonspielen, dazu trumpfte er im Finalturnier, dem „Frozen Four“ ganz groß auf: Entscheidungstreffer im Halbfinale und Finale. Dazu die Wahl zum MVP des Turniers, Wahl ins All-Star-Team des Final-Turniers und Wahl zum Rookie des Jahres.
Sabres schlagen zu
Zufall oder Schicksal: Das „Frozen Four“ wurde in der HSBC Arena von Buffalo ausgetragen. Unter den Zuschauern: Lindy Ruff, Head-Coach der damals strauchelnden Buffalo Sabres. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass Thomas im kommenden Draft in der ersten Runde von einem NHL-Klub verpflichtet werden würde – und zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer der ersten Stellen. Die Sabres hatten den fünften „Pick“ und rechneten wohl kaum damit, dass Vanek zu diesem Zeitpunkt noch zu haben sein würde. Am 21. Juni 2003 trat dann aber genau dieser Fall ein: Thomas Vanek wurde von den Buffalo Sabres an Nummer 5 gedraftet und avancierte damit zum höchsten österreichischen Draftpick aller Zeiten. Vor dem Österreicher wurden Goalie Marc-Andre Fleury von den Pittsburgh Penguins an eins, Eric Staal von den Carolina Hurricanes an zwei, Nathan Horton von den Florida Panthers an drei und Nikolai Zherdew von den Columbus Blue Jackets an vier gedraftet. Zumindest die Panthers und die Blue Jackets würden ihre Entscheidungen heute wohl überdenken. Thomas blieb noch ein Jahr am College und erzielte in einer von einer Schulterverletzung unterbrochenen Saison in 45 Saisonspielen nochmals 26 Tore und 25 Assists. Danach war mit dem Amateurstatus Schluss, Thomas unterzeichnete einen Dreijahres-Vertrag bei den Buffalo Sabres und wechselte in der „Lockout“-Saison 2004/05 ins Sabres-Farmteam nach Rochester.
Erfolg auf internationaler Ebene
Zuvor trat Thomas bei der A-WM in Prag jedoch erstmals für das österreichische Nationalteam an und hinterließ auch bei den „Großen“ gleich seine Duftmarke. Nicht zuletzt dank seiner zwei Tore und fünf Assists fegte Österreich Frankreich vom Eis und holte gegen Kanada und die Schweiz jeweils ein Unentschieden.
Erste Profi-Schritte
Im Herbst 2004 startet schließlich die Profi-Karriere. Nach kurzer Eingewöhnungsphase entwickelte sich Thomas zum Schlüsselspieler der Rochester Americans: Mit 42 Toren wurde Thomas zum zweitbesten AHL-Torschützen und stellte zugleich einen neuen Rookie-Rekord für Rochester auf. Außerdem wurde Thomas ins Rookie-All-Star-Team der AHL berufen. Insgesamt kam Thomas in seiner ersten und einzigen AHL-Saison auf 68 Scorerpunkte.
Endlich NHL
Im Jahr darauf war es dann endlich soweit: Liga und Spieler hatten ihren Gehaltsstreit beigelegt und die „Neue NHL“ startete – mit Thomas in der Startformation der Buffalo Sabres. Am 5. Oktober 2005 gab der Österreicher sein Debüt in der besten Liga der Welt. Am 9. November 2005 erzielte der Goalgetter in seinem 14. Spiel den ersten NHL-Treffer (gegen die Carolina Hurricanes). Thomas beendete seine erste NHL-Saison mit 25 Toren und 23 Assists und war zweitbester Torschütze seines Teams. In den Playoffs gab es dann aber das erste kleine Tief in seiner Karriere. Coach Lindy Ruff setzte Thomas lediglich in zehn von 18 Playoff-Spielen ein.
Endgültiger Durchbruch
Der Jungstar ließ sich aber auch dadurch nicht außer Tritt bringen, trainierte über den Sommer wie ein Besessener und erschien leichter, spritziger, schneller und voll austrainiert zum Trainingscamp. Die logische Folge: Thomas avancierte in seiner erst zweiten NHL-Saison zum besten Torjäger der Sabres: 84 Scorerpunkte (43 Tore, 41 Assists) im Grunddurchgang wurden lediglich von Sabrers-Superstar Danny Briere getoppt, in der Torjägerliste war Thomas einsame Spitze und ligaweit sogar die Nummer 5. Fast noch wichtiger: Thomas hatte auch sein Defensivverhalten radikal verbessert und die -11 in der Plus/Minus-Statistik aus seiner ersten Saison in eine unglaubliche +47 verwandelt. Thomas war damit der erste Österreicher, der eine wichtige NHL-Statistik für sich verbuchen konnte. Außerdem war Thomas der ersten NHL-Spieler seit Milan Hejduk 2002/03 der eine 40/40 schaffte - mehr als 40 Tore und mehr als +40 in der Plus/Minus-Wertung. In den Playoffs kam es für die Sabres aber wie schon im Vorjahr zum Aus in den Conference-Finals. Diesmal erwiesen sich die Ottawa Senators als zu stark. Der Sommer 2007 war für Thomas aber trotzdem ein überaus erfreulicher. Zunächst unterzeichnete er für 50 Millionen Dollar einen neuen 7-Jahres Vertrag bei Buffalo, Mitte August wurde Thomas dann zum ersten Mal Vater.
Auf und ab
In der Saison 2007/08 gab es für die steil aufstrebende Karriere von Thomas die ersten Rückschläge. Zuerst wurde Thomas im Oktober in Österreich zum Sportler des Jahres gewählt - als erster Eishockeyspieler in der Geschichte der wichtigsten Sportlerwahl des Landes. Sportlich passte es jedoch nicht mehr: Buffalo konnte die Abgänge von Daniel Briere und Chris Drury im Sommer 2007 vor allem in den ersten Monaten nicht verkraften. Bei den Sabres wechselten sich Sieges- mit langen Niederlagenserien ab. Auch die Performance von Thomas litt darunter. Erst ab dem All-Star-Break ging es bergauf. Die Sabres legten einen tollen "Zielsprint" hin, Thomas erzielte gleich vier Hattricks - am Ende sollte es sich mit den Playoffs trotzdem um lächerliche 4 Punkte nicht ausgehen. Trotze einer verhältnismäßig "schwachen" Saison beendete Thomas das Jahr mit 36 Toren und 28 Assists.
Statt sich zurückzulehnen, die ungewohnt frühe Sommerpause zu genießen und die seit Wochen lästige Hüftverletzung auszukurieren, flog Thomas Anfang April nach Innsbruck, um dem österreichischen Nationalteam beim Wiederaufsteig in die Gruppe A zu helfen. Die Mission gelang, Thomas erzielte 5 Treffer und krönte sich damit auch zum Torschützenkönig der WM.
Privates Glück
Damit hatte die Saison doch noch einen versöhnlichen Abschluss gefunden. Der Höhepunkt schließlich am 12. Juli: Thomas heiratete in Minnesota seine Ashley. Knapp 300 Gäste waren zu dem Fest geladen, darunter auch jede Menge alter Freunde aus Österreich.