Wer wird amerikanischer Präsident? (Umfrageende 03.00 Uhr) 47
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Barack Obama (37) 79%
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John Mc Cain (10) 21%
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Change - wählt Amerika den Wechsel?
Anleitung
zum Mitfiebern bei der US-Präsidentenwahl: Der Countdown ist
eingeläutet. Amerika wählt. Wählt es mit dem Demokraten Obama den
Wechsel? Umfragen sprechen für ihn. Doch McCain ist nicht
abgeschrieben.
1. Wie funktioniert das Wahlsystem? Gekürt wird der
US-Präsident nicht nach Prozentanteilen, sondern nach Wahlmännern,
welche die Kandidaten in den einzelnen Staaten erringen müssen. In 50
Staaten und der Hauptstadt Washington sind insgesamt 538 Wahlmänner
(Elektoren) zu vergeben. Für den Sieg nötig sind 270 Wahlmänner. Wie
viele Elektoren ein Staat zu vergeben hat, hängt von seiner
Bevölkerungsstärke ab.
2. Auf welche Staaten ist besonders zu achten? In den
meisten Staaten zeigten die Umfragen einen klaren Vorsprung für Barack
Obama oder John McCain, so dass der Gewinner dort praktisch schon
feststeht. Obama kann so bereits auf ein Startkapital von 260
Wahlmännern zählen, McCain kommt auf 163. Die Spannung konzentriert
sich auf zehn "swing states", in denen beide noch Chancen auf einen
Sieg haben. Obama muss wohl nur einen oder zwei dieser Staaten
gewinnen, um sich die Präsidentschaft zu sichern. Die wichtigsten
Staaten sind wegen ihrer hohen Zahl an Wahlmännern Florida (27), Ohio
(20), North Carolina (15), Virginia (13).
3. Wann kommen die Ergebnisse? Nach Schließung aller
Wahllokale im jeweiligen Bundesstaat veröffentlichen die US-Medien ihre
Prognose, basierend auf der Befragung von Wählern nach der Stimmabgabe.
Bis 2.00 MEZ schließen die Wahllokale in 24 Staaten, darunter Florida,
Ohio, Virginia. Bis 3.00 MEZ endet die Wahl in weiteren 14 Staaten. Die
letzten Lokale schließen um 7.00 MEZ, bis dahin könnte der Sieger schon
feststehen.
4. Wie wahrscheinlich ist ein neues Wahlchaos? Es ist
durchaus denkbar, dass die Wahlnacht zur Geduldsprobe wird. Demoskopen
erwarten eine Rekord-Wahlbeteiligung. Der Ansturm dürfte vor vielen
Wahllokalen zu langen Warteschlangen führen (sechs Stunden!). Absehbar
sind auch neue Probleme mit den Wahlmaschinen, an denen 80 Prozent der
Wähler ihre Stimme abgeben. Viele Wahlkreise haben neue Geräte
angeschafft, doch auch diese können störanfällig sein. Außerdem bietet
der Konflikt um Wählerzulassungen Chaospotenzial. Obama und McCain
halten Tausende Anwälte für eine juristische Schlacht ums Weiße Haus
bereit.
5. Warum werden Demoskopen überwacht? Wegen der Blamagen bei
den letzten Wahlen legen sich die Umfrageinstitute diesmal besonders
ins Zeug - mit recht bizarren Vorkehrungen. Man will sicherstellen,
dass keine (falschen) Informationen vorab durchsickern. Vor Wahlschluss
soll also kein einziger Datensatz die verantwortlichen Institute
verlassen. Ihre Handy müssen die Mitarbeiter abgeben, für den Gang auf
die Toilette bekommen sie eine Eskorte.
6. Wie geht es weiter? Die 538 Wahlmänner kommen am 15.
Dezember in den 50 US-Staaten und der Hauptstadt Washington zusammen
und geben ihre Stimme in versiegelten Umschlägen ab. Es handelt sich
dabei um einen förmlichen Akt, da bereits vorher feststeht, welche
Elektoren für Obama und welche für McCain stimmen. Die Umschläge werden
dann an den Kongress weitergeleitet. Der Präsident des Senats öffnet
sie am 6. Jänner und gibt den neuen US-Präsidenten offiziell bekannt.
Dieser legt am 20. Jänner um 12 Uhr (18.00 MEZ) vor dem Kapitol in
Washington seinen Amtseid ab.
7. Wie kämpfte man zuletzt um die Wählergunst? Entgegen der
Gepflogenheiten planten die beiden Kandidaten selbst für den Wahltag
noch Auftritte. Der Republikaner John McCain kämpfte gegen seine
schlechten Umfragewerte mit einem Monsterprogramm: Er kündigte für die
letzten 24 Stunden vor dem Urnengang noch Auftritte in sieben
Bundesstaaten an. "Meine Freunde, es ist offiziell: Nur noch ein Tag,
bevor wir Amerika in eine neue Richtung führen", gab sich McCain
optimistisch. Sein demokratischer Rivale Barack Obama warnte indes
seine Anhänger trotz eines klaren Vorsprungs in den Umfragen (bis zu
zehn Prozent) vor zu viel Siegesgewissheit. "Geht keine Sekunde lang
davon aus, dass diese Wahl gelaufen ist. Wir können es uns nicht
leisten, auch nur einen Tag, eine Minute oder eine Sekunde lang
langsamer zu werden, uns zurückzulehnen oder nachzulassen."
Quelle: KTZ
Was mich immer wieder wundert, ist, warum mitten unter der Woche gewählt wird. Aber Prof. Filzmaier hat eine Erklärung dafür:
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Es ist - noch komplizierter - immer der Dienstag nach dem ersten
Montag. Klingt einfach und kompliziert zugleich. Der Hintergrund dafür
hat keine unbedeutenden historischen Ursachen: Der Termin Anfang
November wurde ausgesucht, weil da die Ernte abgeschlossen und der
Winter noch nicht eingebrochen war. Am Sonntag wollte man aus
religiösen Gründen nicht wählen. Zudem brauchten Wähler früher bis zu
zwei Tage, um zu ihrem Wahllokal zu reisen. Sie hätten bei einer
montägigen Wahl am heiligen Ruhetag aufbrechen müssen. Einfach den
ersten Dienstag im November konnte man nicht nehmen, nachdem dieser
alle sieben Jahre auf Allerheiligen fällt.
Quelle: Kleine Zeitung
Ich hoffe auf einen eindeutigen Sieg von Obama, sonst wird sich in der Weltpolitik nichts ändern. Leider hat sich aber auch Obama nicht von der Todesstrafe distanziert.
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Abschliessend ein nicht ganz ernst gemeinter Clip darüber, wie in Amerika die Wahlmaschine funktioniert:
http://de.youtube.com/watch?v=gR3A9rG022M
Deshalb heißt meine Frage bewusst: "WER WIRD US-PRÄSIDENT?" und NICHT "wer gewinnt die Wahl?"