Wahrsagerin staubte 800'000 Franken ab
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Von Myrte Müller | 23:52 | 11.08.2008
Kruzifix, Wunderkiesel, Marienbildchen. Mit diesen «Tatwaffen» legt eine serbische Magierin Gutgläubige aufs Kreuz.
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(Igor Kravarik)
Jetzt ist der Fluch vorbei. Die Betrügerin wird in Luzern verhaftet und wandert hinter Gitter.
Ihre Masche: Sie kundschaftet ihre Opfer aus. Dann redet sie ­ihnen ein, sie seien von einem Fluch belegt. Sie verspricht Erlösung ­gegen Bares. Und verschwindet.
So machte sie es auch im ober-österreichischen Linz. Die Wunderheilerin annonciert in der Zeitung. Beim Handlesen erfährt sie von einer Frau, dass deren Nachbarin, eine Geschäftsfrau, Probleme hat. Mit einem Trick erschleicht sie sich die Telefonnummer.
Die Serbin nimmt Kontakt auf. Mehrmals ruft sie an, schmeichelt sich bei der Dame aus dem Innviertel ein. In zahlreichen Gesprächen gewinnt sie das blinde Vertrauen der Unternehmerin.
Der Spuk kann beginnen. «Ein schrecklicher Fluch lastet auf deiner Familie», sagt die Hellseherin zur 48-jährigen Geschäftsfrau. «Eine ganz schlimme Katastrophe naht.» Nur sie, die Magierin, könne vor dem Unheil retten.
Aus ihrer Tasche kramt sie die Utensilien, die sie braucht, um zu «erlösen»: Rosenkranz, Kruzifix aus Blech, Lederbeutel mit Kieselsteinen, ein abgegriffenes Marienbild. «Gib mir all dein Barvermögen. Ich nehme es mit in die Kirche und bete den Fluch weg.»
Der Hokuspokus wirkt. Die Frau eilt zur Bank, hebt umgerechnet rund 800´000 Franken ab, steckt sie in eine Plastiktüte und übergibt sie der Serbin. Die aber geht nicht in die Kirche, sondern auf und davon.
Nicht nur die Linzerin fällt auf die Wiener Betrügerin herein. In Österreich sind 17 Fälle aktenkundig. Gutgläubig vertraut ihr eine 35-jährige Frau aus Vorchdorf 100´000 Euro an, damit der angebliche Fluch gebrochen wird. In Salzburg gelingt es ihr, einer Arbeiterin 10´000 Euro Erspartes zu entlocken.
Auch in Luzern und Aarau wird die Magierin tätig. Immer mit dem gleichen Trick. «Sie rief die Opfer an, überzeugte sie vom bevorstehenden Unheil und forderte Geld für ihre Hilfe», sagt Polizeisprecher Richard Huwyler.
Was die Wahrsagerin nicht vorhersah: ihre eigene Verhaftung.
wie kann man heutzutage noch auf solche betrüger hereinfallen. wenn utensilien wie zb. kruzifixe oder sonst so komisches zeugs hervorgeholt werden. und wenn's dann noch um geld geht, sollte man doch hellhöhrig werden.