Eishockey: Unsere Boys jagen die Dosentruppe
Eishockeylegende Tommy Cijan nimmt für die KTZ vor Saisonstart die Klubs unter die Lupe. VSV und KAC könnten den übermächtigen Salzburgern am ehesten ein Haxerl stellen. Ungarn aus Szekesfehervar als große Unbekannte.
WIEN. Die Salzburger sind das Nonplusultra der Liga, der Titel führt nur über die Bullen für diese Erkenntnis benötigen wir keinen Experten. Doch Tommy Cijan hat für die KTZ auch den Rest der Liga analysiert, Stärken und Schwächen herausgearbeitet.
Der Spielervermittler verteilte KTZ-Pucks, die die Titelchancen symbolisieren. Die Legende glaubt, dass am ehesten die Kärntner Klubs VSV und KAC die Bullen ärgern können. Wien, Linz, Innsbruck und Graz sieht er auf einem Niveau, die Slowenen sowie Alba Volan sollten demnach eher geringe Play-off-Chancen haben.
- Salzburg *****
Die Bullen sind rundherum noch kompakter geworden als letzte Saison, haben sich sensationell verstärkt. Daniel Welsers Qualitäten sind sowieso unumstritten, mit Rick Jackman (Anaheim Ducks) wurde ein regierender NHL-Champion geholt, mit Josh Green (Vancouver Canucks) ein weiterer NHL-Star. Und im Trainerbereich arbeiten sowieso nur Spitzenkräfte, angeführt von Trainerlegende Pierre Page. Alles andere als der Meistertitel wäre eine große Über-raschung.
- VSV ****
Die Villacher werden bei der Titelvergabe neuerlich ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Während alle anderen Vereine wild gewechselt haben, gibts mit Gert Acker nur einen Neuzugang. Mehr war auch nicht notwendig. Die Mischung zwischen Jung und Alt passt, die Youngsters wie Niko Toff und Michael Raffl sind super Ergänzungsspieler. Und wer sagt, dass die Leistungsträger in die Jahre kommen, der soll sich den Dany Gauthier anschauen unglaublich, was der schon in den Testspielen gezeigt hat.
- KAC ****
Der KAC ist in der Abwehr kompakter und im Sturm gefährlicher geworden. Jeff Tory war einer der besten Verteidiger der DEL, wird sicher einschlagen. Andrew Schneider kann man mit Bob Wren vergleichen, ist aber defensiv stärker. Und mit Dave Schuller, Gregor Hager und Joe Reichel wurden wichtige Cracks zurückgeholt. Im Tor wird es zwischen Hannes Enzenhofer und Andrew Verner ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Nummer-eins-Position geben. Ich glaube, der KAC wird zumindest den Play-off-Einzug schaffen.
- Vienna Caps ***
Die Wiener haben sich gegen den österreichischen Weg entschieden. Kevin Gaudet ist ein Trainer, der schon in der DEL mit vielen Imports gearbeitet hat. Mit Marcel und David Rodman sowie Aaron Fox wurde gleich eine ganze Linie eingekauft. Viel wird davon abhängen, wie diese Linie funktioniert. Jean-Francois Labbe ist meiner Meinung nach neben Reinhard Divis der beste Goalie der Liga.
- Innsbruck ***
Die Tiroler haben gute Cracks eingekauft: Herbie Hohenberger, Tomaz Razingar, Jean-Philippe Pare und Craig Darby sind super Verstärkungen. Seamus Kotyk ist viel stärker als Claus Dalpiaz, da hätten die Innsbrucker schon in den letzten Jahren reagieren müssen. Der HCI ist ein heißer Play-off-Kandidat.
- Graz ***
Ivo Jan, Robert Guillet, T. J. Caig oder Tony Iob - man wird sehen, wie Trainer Larry Sacharuk dieses Staraufgebot in den Griff bekommen wird. Auf Iob bin ich gespannt, den kannst überall hinstellen, der trifft immer. Im Tor wird sich der jüngere und bissigere Bernhard Bock gegen Claus Dalpiaz durchsetzen.
- Linz ***
Die Oberösterreicher sind von den Namen her gut besetzt, aber sie werden hart um die Play-off-Quali kämpfen müssen. Die Mannschaft ist überaltert; kann sein, dass ihnen die Kraft ausgeht. Patrick Machreich ist für mich im Tor die klare Nummer eins.
- Jesenice **
Ich glaube, die Erfolge vom Vorjahr werden sich nicht wiederholen. Trainer Kim Collins fehlt die harte Hand, er fördert eher die Freunderlwirtschaft. Die vielen Abgänge schmerzen. Mit Robert Kristan wurde aus Brynäs ein Supergoalie geholt.
- Laibach **
Wird der russische Trainer Rahmatulin mit den kanadischen Stars zurechtkommen? Ich bezweifle es. Probleme sind vorprogrammiert, Laibach wird sich selbst schlagen.
- Alba Volan *
Die Ungarn sind die große Unbekannte. Sie bauen auf Slowaken, ungarische Nationalspieler, aber vor allem auf die Heimstärke: Die Begeisterung in Szekesfehervar ist sehr groß, 3500 Fans passen in den Eisbunker.
Quelle: KTZ