Habe ein interview gefunden:
Wien – Jetzt fehlt Österreichs NHL-Export Thomas Vanek eigentlich nur mehr der Stanley Cup zum ganz großen Glück!
Denn am Freitag hat der werdende Vater einen wahren Traumvertrag bei seinen Buffalo Sabres unterschrieben und damit den verdienten Lohn für seine überragenden Leistungen eingefahren.
50 Millionen Dollar kassiert der 23-Jährige in den kommenden sieben Jahren(5 in den beiden ersten Jahren, dann jeweils 6,4 pro Saison plus Signing Bonus von 8 Millionen), da die Sabres das Angebot (Offer Sheet) der Edmonton Oilers „matchten“.
Soll heißen: Da Buffalo ihm genau den gleichen Vertrag anbietet, hat der Grazer gar keine andere Wahl, als bei seinem bisherigen Arbeitgeber zu bleiben. Da Vanek „nur“ ein Restricted Free Agent war, hatte Buffalo das Vorkaufsrecht.
„Ich konnte mich nicht hin und hershoppen“
Das große (finanzielle) Glück des mit 43 Treffern besten Saisontorschützen seiner Mannschaft war wohl, dass die Sabres nach den Abgängen der beiden Team-Leader Chris Drury und Daniel Briere massiv unter Druck standen, nicht auch noch eine dritte große Stütze zu verlieren.
So gesehen blieb Buffalos GM Dary Regier gar nichts anderes übrig, als das Traumangebot des Stanley-Cup-Finalisten von 2006 zu kontern.
„Ich war kein freier Spieler, konnte mich also nicht hin und hershoppen“, erklärt Vanek im Sport1-Interview, „meine einzige Möglichkeit war, solch ein Offer Sheet zu bekommen. Ich bin froh, dass es ein Super-Vertrag ist, aber es ging mir nicht ums Geld. Denn noch glücklicher macht, dass ich für weitere sieben Jahre in Buffalo bleiben kann.“
„Für Geld kannst du dir keinen Stanley Cup kaufen“
Der Gewinner der letztjährigen Plus-Minus-Wertung der NHL ist damit jedoch dennoch finanziell in der sportlichen Weltspitze gelandet, bestbezahlter aktiver Athlet Österreichs dürfte er auf jeden Fall sein. Was nichts an seinem großen Ziel ändert:
„Geld ist schön und gut, aber dafür kannst du dir den Stanley Cup nicht kaufen – und der bleibt natürlich mein größtes Ziel!“
Sport1: Thomas, ist der Vertrag mit Buffalo bereits in trockenen Tüchern?
Thomas Vanek: Ja, ich habe einen Vertrag unterschrieben. Ich bin natürlich überglücklich! Was mich am Glücklichsten macht, ist, dass der Vertrag über sieben Jahre läuft und ich so lange in Buffalo bleiben kann. Ein Wahnsinn!
Sport1: Wie ist der Deal zustande gekommen?
Vanek: Edmonton hat mir Freitag in der Früh ein Offer Sheet unterbreitet, dass ich unterschrieben habe. Drei Stunden später hat Buffalo eine Pressekonferenz abgehalten und verkündet, dass sie dieses Angebot ebenfalls annehmen.
Sport1: Womit klar war, dass du in Buffalo bleiben musst. Wäre Edmonton denn reizvoll gewesen für dich?
Vanek: Auf alle Fälle! Als ich mit 14 Jahren nach Nordamerika gegangen bin, habe ich eine Stunde entfernt von Edmonton gespielt und gewohnt. Das heißt, dass ich in der Umgebung ein paar Leute kenne. Es wäre sicher reizvoll gewesen, aber darüber muss ich mir jetzt keine Sorgen mehr machen.
Sport1: Hat es auch andere Angebote gegeben beziehungsweise war jenes der Oilers das beste?
Vanek: Ich habe keine Ahnung, damit hatte ich nichts zu tun, denn ich konzentriere mich nur auf mein Trainingsprogramm. Alles andere macht mein Agent Stephen Bartlett. Er hat mich Donnerstagnachmittag angerufen und mir gesagt, dass die Oilers sehr interessiert sind. Ich war da nicht so involviert.
Sport1: Dein Agent hat gemeint, dass dies ein Angebot ist, mit dem ihr in den wildesten Träumen nicht gerechnet hättet. Trifft das zu?
Vanek: Natürlich, denn ich war kein Unrestricted Free Agent, also kein freier Spieler. Das heißt, dass ich mich nicht hin und hershoppen konnte. Meine einzige Möglichkeit war, solch ein Offer Sheet zu bekommen. Ich bin froh, dass es ein Super-Vertrag ist, aber es ging mir nicht ums Geld. Denn noch glücklicher macht wie wie gesagt, dass ich für weitere sieben Jahre in Buffalo bleiben kann. Das ist das Wichtigste für mich.
Sport1: Hättest du gedacht, dass Buffalo so viel Geld für dich locker macht?
Vanek: Nein, sicher nicht. Aber ich bin froh, dass Buffalo so viel Vertrauen in mich hat. Natürlich wird der Druck nächstes Jahr viel größer sein. Aber ich bin bereit dafür!
Sport1: Mit Daniel Briere und Chris Drury haben die beiden Kapitäne Buffalo verlassen. Wie schlimm ist das für euch?
Vanek: Wenn man zwei solche Spieler verliert, ist das sicher nicht gut. Auf der anderen Seite behalten wir alle Verteidiger, mit Ryan Miller haben wir einen der besten Goalies der NHL und im Angriff sind wir zwar sehr jung, aber trotzdem noch stark. Wir müssen über die Saison zusammen wachsen. Unsere Mannschaft ist sicher weiter gut genug, um vorne mitzuspielen.
Sport1: Inwiefern wirst du noch mehr Offensivlast zu tragen haben, vielleicht sogar in die erste Linie aufrücken?
Vanek: Buffalo war noch nie eine Mannschaft, die sich nur auf ein, zwei Spieler verlassen hat. Es hat immer gezählt, dass wir mit drei, vier Linien und mannschaftlich gut spielen. Das bleibt weiter das Wichtigste!
Sport1: Glaubst du, werden die Sabres noch am Transfermarkt aktiv werden und sich einen Free Agent angeln?
Vanek: Keine Ahnung! General Manager Darcy Regier hat noch jedes Jahr gute Arbeit geleistet. Das sieht man daran, wie weit wir gekommen sind. Ich bin mir sicher, dass ihm das auch für die kommende Saison gelingen wird.
Sport1: Spekulierst du nach den Abgängen von Briere und Drury mit dem Kapitänsamt?
Vanek: Überhaupt nicht. Ich kenne alle Spieler im Team und es ist jedem relativ egal, wer Kapitän ist. Wir müssen zusammenhalten und als Mannschaft auftreten, nur das zählt. Bei uns muss jeder Kapitän sein.
Sport1: Hältst du den Gewinn des Stanley Cups weiter für möglich?
Vanek: Geld ist schön und gut, aber dafür kannst du dir den Stanley Cup nicht kaufen – und der bleibt natürlich mein größtes Ziel! Ich hoffe, es wird mir irgendwann einmal gelingen.
Quelle: sport1.at