wortprotokoll aus dem heutigen "mittagsjournal", oe 1.
"EUROFIGHTER EADS: Sponsorvertrag für Rapid
Ö1 Mittagsjournal - Rainer Hazivar
Natürlich wurde die Entscheidung für den Eurofighter von schwarzblau (nämlich der Regierung damals) und nicht grünweiß getroffen und natürlich ist das wohl auch kein Zufall, dass der Vertrag gerade an jenem Tag auftaucht, an dem ÖVP-Finanzminister Wilhelm Molterer sich vor dem Ausschuss verantworten muss.
Aber: Der Sponsorvertrag zwischen Rapid und EADS Deutschland zeigt einmal mehr, wie viel Geld in dieser Eurofighter-Sache im Spiel war und auch hier ist - wie in einigen anderen Fällen - die Gegenleistung für das EADS-Geld bemerkenswert:
Eine Million pro Jahr
Denn: Laut Vertrag zahlt EADS Deutschland Rapid eine Millionen Euro im Jahr. Der Vertrag geht dem Vernehmen nach seit 2003, Rapid hat mit EADS also schon Verträge im Wert von 5 Millionen Euro abgeschlossen. 5 Millionen, eine pro Jahr. Der Vertrag, so wird das festgehalten, wird am ersten Mai immer verlängert. Und was erhält EADS für seine Million?
Wörtlich steht im Vertrag:
"EADS wird offizielles Mitglied des Marketingklubs und erhält im Zuge der Zusammenarbeit die Möglichkeit, auf das gesamte Netzwerk von Rapid und den Rapid Wirtschaftsbetrieben zurückgreifen."
Schöner hätte es der ärgste Eurofighter Gegner ja nicht formulieren können: EADS darf auf das gesamte Netzwerk von Rapid zurückgreifen, kryptischer geht es wohl kaum noch.
Karten und Talenteförderung
Auch die anderen 3 Punkte tragen wenig zu Erhellung bei: EADS erhält Karten (es wird nie vermerkt, wie viele und in welcher Kategorie), dann steht, dass Talente gefördert werden (nie welche und wie viele und in welcher Altersklasse und womit) dann noch der ebenfalls wenig aussagekräftige Satz (noch dazu in echtem Fußballer-Deutsch), dass es zahlreiche Aktivitäten während dem Jahr geben soll.
5 Prozent-Aufschlag
Dafür zahlt EADS also Jahr für Jahr eine Million Euro.
Und es wäre wohl nicht die Eurofighter-Sache, wenn die Zahlungsmodalitäten nicht auch da auffällig sind: Rapid selbst erhält 900.000 und die Rapid Wirtschaftsbetriebe 150.000 Euro, es gibt also einen eigenartigen 5 Prozent Aufschlag im Vergleich zum letzten Jahr und das Geld an die Wirtschaftsbetriebe wird verrechnet als ominöse Consulting und PR-Aktivitäten.
Fragen über Fragen, die der Rapid-Präsident und der Rapid Geschäftsführer im Ausschuss heute beantworten können.
Rapid und EADS waren übrigens für Stellungnahmen nicht erreichbar."
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