Brand(t)herd: Die Hockeyweb-Vorschau auf das DEL-Halbfinale
Unter den letzten Vier, 29.März 2007
Das Viertelverfahren.... äh -finale ist Geschichte, nun geht es um die Wurst. Mit Mannheim, Düsseldorf, Nürnberg und Köln haben sich vier Teams durchgesetzt, die auch in der Vorrunde konstant oben spielten. Es war in diesem Jahr nichts mit Überraschungsteams, die das Feld von hinten aufrollten. Jetzt sind die Favoriten unter sich und Prognosen werden immer schwerer, wir versuchen es trotzdem...
Mannheim - Köln
Seit Donnerstag will Kölns Trainer Doug Mason sein Team auf die Adler vorbereiten, Motivationsprobleme dürfte er dabei nicht feststellen, denn Spiele gegen die Kurpfälzer sind stets etwas ganz Besonderes, das Duell Mannheim gegen Köln zählt zu den Klassikern im deutschen Eishockey. Das Finale im nicht überall beliebten Pokal-Wettbewerb ist noch in frischer Erinnerung, als Mannheim am 20. Februar ein höchst spannendes Spiel gegen Köln mit 6:5 nach Verlängerung gewann, für die kommende Woche darf man ähnlich enge Partien erwarten. Mannheim hat gegen Frankfurt nicht überzeugt, wird sich aber gewiss noch kräftig steigern. Köln ist heiss und gefährlich, kann mit dem "MRC-Sturm" (McLlwain-Rudslätt-Ciernik) die zurzeit beste Reihe der Liga vorweisen.
Am Sonntag geht´s in Mannheim los und ein guter Start in die Serie wäre für beide Seiten enorm wichtig, da man die ersten drei Spiele in nur vier Tagen absolvieren muss. Wenn man da nicht von Beginn an hellwach ist, landet man sehr schnell auf kanadischen Golfplätzen. Mannheim ist wegen des Heimvorteils und der Dichte des Kaders Favorit, steht aber auch unter Druck. Im Gegensatz zu Köln, das nun frei von der Leber spielen kann. Prognose? Der Verstand sagt Mannheim wegen der Qualität, das Gefühl sagt Köln, weil die Haie sich in einen Rausch spielen können.
Düsseldorf- Nürnberg
Diese Serie scheint eindeutiger zu werden als das andere Duell. Düsseldorf geht als klarer Favorit ins Rennen. Die DEG hat sich souverän gegen Hamburg durchgesetzt und will den Titel, die Sinupreten hingegen mussten vor allem ihren Viertelfinal-Fluch besiegen. So entsteht in Nürnberg der Eindruck, bereits etwas erreicht zu haben, während Düsseldorf noch hungrig ist. Bleibt zu hoffen, dass die Düsseldorfer Zuschauer die guten Leistungen der DEG auch mal honorieren, der Schnitt im Viertelfinale war doch sehr enttäuschend.
Bei den Düssis fällt Tore Vikingstad aus, damit ist der „KVK-Sturm“ geplatzt, doch das reichte immer noch aus, um Hamburg 6:1 zu schlagen. Nürnberg hat viel Selbstvertrauen in engen Spielen, weil die Sinupreten in der Verlängerung gute Erfahrungen gemacht haben. Gegen Hannover gewann man zweimal in der Overtime, sowas hilft in den letzten Spielminuten, weil man keine Angst vorm „Sudden Death“ hat. So könnten sich die Nürnberger ein zweites Heimspiel holen, aber zu mehr wird es wohl nicht reichen.
Alexander Brandt
https://www.eishockeyforum.at/www.hockeyweb.de