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BIERPREISE STEIGEN KRÄFTIG AN
Der Verband der Brauereien Österreichs und der Fachverband der heimischen Lebensmittelindustrie begründen die erwartete Erhöhung der Bierpreise mit "einer Vielzahl von Verteuerungen bei der Bier-Produktion" und bei der Verpackung. Die einzelnen Unternehmen würden derzeit prüfen, "inwieweit auf Grund der gestiegenen Rohstoff- und Verpackungskosten eine Anpassung der Bierpreise erforderlich ist", hieß es am Mittwochabend.Steigende Produktionskosten. Zu den Gründen zählen "Ernteeinbußen bei Braugerste, daraus resultierende Produktionsdefizite bei Malz, starke Verteuerung von Hopfenimporten sowie Preiserhöhungen bei Verpackungsmaterialien und steigende Energiekosten".
Schlechte Gerstenernte. Die Gründe im einzelnen: Wegen der äußerst schlechten Gerstenernte wird heuer EU-weit eine Million Tonnen Braugerste fehlen, so der Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Ein Ausweichen auf Importe sei nicht möglich: Australien falle auf Grund einer Missernte aus und Kanada habe große Mengen nach China verkauft. EU-weit sei mit einem Defizit an Malz in der Größenordnung von ca. 600.000 Tonnen zu rechnen.
Bis 40 Prozent teurer. In Deutschland würden erste Brauereien bereits Futtergerste einbrauen, erklärte Fachverbands-Geschäftsführer Michael Blass. Auch in Österreich sei die Braugerstenernte "heuer quantitativ sehr schlecht ausgefallen, was zu einer Preiserhöhung von 20 bis 40 Prozent oder mehr geführt hat".
Hopfenimporte. Beim Hopfen sei die heimische Ernte zwar "gut ausgefallen", die heimischen Brauereien seien aber auch auf Importe, vor allem aus Deutschland, angewiesen. Dort liege der Ernteertrag laut Deutschem Hopfenwirtschaftsverband heuer mit 28.500 Tonnen etwa 6.000 Tonnen unter der Vorjahresernte. Bei der für die Bierproduktion bedeutenden "Alphamenge" gab es einen Rückgang um rund 30 Prozent. Laut Verbandschef Stephan Barth habe sich die Hopfenanbaufläche in den vergangenen fünf Jahren weltweit um 16 Prozent auf 9.400 ha reduziert. Die österreichische Anbaufläche beträgt 200 ha.
Besonders betroffen von der Preissteigerung ist wie immer die Gastronomie. "Während man vor knapp 20 Jahren ein Fass Bier bei Selbstabholung zum Einkaufspreis von höchstens 500 Schilling (36€) bekam, zahlt man jetzt mindestens 97 Euro. Dazu kommen die stets steigenden Betriebskosten.", so der Klagenfurter Gastwirt Sepp Buchwald.
(C) Kleine Zeitung
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