Eishockey: ,,Der Blitz aus Österreich´´
Der Villacher Michael Grabner beeindruckt derzeit die Trainer der Vancouver Canucks. Er darf seinen NHL-Traum weiterträumen.
VILLACH, VANCOUVER. Hat der talentierte Villacher Michael Grabner möglicherweise Chancen, ins NHL-Team der Vancouver Canucks zu rutschen? Bisher schien es, als würde er höchstens für das Farmteam in Manitoba in Frage kommen. Im Tryout schlägt sich der 19-Jährige aber so gut, dass die Sensation möglich scheint.
"Grabner ist einer von vier Cracks, die mir am Sonntag besonders aufgefallen sind. Wenn man ihn genau beobachtet, erkennt man sofort, wie er hervorsticht", sagt Vancouver-Head-Coach Alain Vigneault auf der Homepage https://www.eishockeyforum.at/www.canucks.com, die dem Kärntner eine große Story widmete.
Speed und Technik
"Mir gefallen sein Speed und seine Technik. Er scheint mit dem Puck eine Einheit zu bilden", so der Trainer weiter. Früher hätten ihm vielleicht noch die Nerven einen Streich gespielt, doch heute halte er dem Druck stand.
Freibrief für das Camp
Vor den gestrengen Augen der Trainercrew um Vigneault, Stan Smyrl und Ex-VSV-Star Steve Tambellini kurvt er den gegnerischen Verteidigern frech um die Ohren. In Vancouver hat er sich somit schon den Spitznamen "österreichischer Blitz" eingehandelt, für das nächste Camp erhielt er vorzeitig einen Freibrief.
Letzte Saison hat Grabner in der WHL bei den Spokane Chiefs für Furore gesorgt, scorte in 67 Matches imposante 36 Tore und 14 Assists.
In Runde eins gedraftet
Die Canucks zogen das Talent in der ersten Runde - es war der zweithöchste Draft eines Österreichers in der NHL-Geschichte nach Thomas Vanek.
Nun muss und will Grabner allerdings den Vorschusslorbeeren gerecht werden. Im Sommer machte der rechte Flügelstürmer nur einen kurzen Abstecher nach Villach, trainierte mit seinen Ex-Team-kollegen sowie nach einem vom NHL-Klub zusammengestellten Programm. Schon im Juni flog er wieder zu seiner Gastfamilie nach Kanada, um vor Ort zu trainieren.
"Der Level hier ist viel höher als irgenwo anders. Du hast kaum Zeit, Entscheidungen zu treffen, alles geht sehr schnell. Technisch sind natürlich alle top, man bekommt den Puck exakt auf die Schaufel", erzählt der Villacher, der die Ellenbogen ausfährt. "Du musst dich durchkämpfen und immer das Beste geben, denn es gibt jede Menge guter Spieler, die dasselbe Ziel haben."
Täglich eine Steigerung
Dem nächsten Camp, in dem sich die Spreu vom Weizen trennen wird, blickt er mit viel Zuversicht entgegen: "Ich fühle mich jeden Tag wohler. Und ich glaube, dass ich morgen schon wieder ein wenig besser sein werde."
Quelle: ktz.at