Fazit einer Capssaison die ganz unterhaltsam war Teil 2 Offense

Da hat ja der geschätze #66er ganz schön was vorgelegt was die Kaderbewertung und das Saisonfazit betrifft – muss ich mir wohl auch richtig Mühe geben...
Weil wir aber ungefähr dieselben Spiele gesehen haben werdet Ihr wohl einige Parallelen erkennen!!

Walu´s Saisonabschlussbilanz

Wie sah die Ausgangssituation vor der Saison aus?
Die Caps haben die Jahrzehnte lang andauernde Durststrecke des Wiener Eishockeys in einer denkwürdigen Finalserie (dagegen war die heurige ja beinahe ein Sweep ), wo sie selbst von den eigenen Fans mehrfach todgeschrieben wurden, eindrucksvoll beendet.
Das war wunderbar und dieser Tag wird uns allen nach sehr lange in Erinnerung sein aber schon direkt nach der Meisterfeier stellte sich die Frage ob bzw. wie man sowas wiederholen soll….
Es begann der „Ausverkauf“ und die Caps wurden unfreiwillig zum „Selbstbedienungsladen“ für finanziell potentere Vereine – legitim aber für uns als Wiener natürlich traurig, dass das Meisterteam so zerfallen ist. Trotzdem sah die ganze Kaderplanung gar nicht so schlecht aus wie es viele jetzt NACH der Saison gerne sehen würden.
Man verlor zwar Chyzowski (schade um die coole „Sau), Peintner (dem viele sowieso nachsagten, dass er ohne Wren & Craig nichts kann – die heurige Finalserie bewies mMn das Gegenteil), Pfeffer (der aus Verletzungsgründen kaum jemals sein Potential abrufen konnte), Lukas (das tat weh, war aber menschlich verständlich), Wieseltaler, Jäger, Chabot und letztendlich auch Dieter Kalt (mit dem man bei der Planung lange Zeit fix rechnete – jetzt weiß man was Verträge im Profisport wirklich wert sind – kein Vorwurf meinerseits an Dieter, ich wäre auch gegangen) konnte allerdings auch einige „gute“ und namhafte Einkäufe verbuchen.
Man verpfichtete mit Gerald Ressmann und Thomas Eichberger zwei Spieler, die bei ihren Vereinen auf dem absteigenden Ast waren aber unbestritten über jede Menge Potential verfügen. Mit Christian Ban wurde eine kämpferische „Allzweckwaffe“ nach Wien geholt und für´s Tor wurde mit Walter Bartholomäus ein toller junger, sowie mit Jeff Maund ein routinierter Goalie mit tollen Referenzen verpflichtet (beim Goaliegespann scheinbar ein deutlich Schritt vorwärts).
Also Kompensation für die Abgänge in der Defense waren Kevin Mitchell (ein mit Vorschußlorbeeren überschütteter „Topdefender“ aus der DEL), Gerd Gruber (dem man zutraute Pfeffer, zumindest aber Wieseltaler gleichwertig zu ersetzen) und Andre Lakos (der den Caps im Wort war… tja, was soll ich sagen – Schmid ist ein Ehrenmann und war diesbezüglich zu blauäugig) vorgesehen.
Als dann noch der Sensationscoup Setzinger gelang sahen Vereinsführung, Coach Boni (damals gab´s auch von ihm fast nur lobende Worte für den Kader) und wir Fans eine schnellere und mindestens gleichwertige Mannschaft und der einzige echte Kritikpunkt war die dünne Personaldecke in der Defense.
Ich erwähne das deshalb so explizit, weil JETZT alle unser Management so vehement kritisieren – damals waren fast alle mit dem Kader zufrieden. Die paar Fehler der Vereinsführung sind mMn schnell aufgezählt:

1. Fehler in der Causa Kalt – daher keine Ablöse kassiert (das Geld fehlte schliesslich)
2. Vertrauen in das mündliche Versprechen des Spieler Lakos (traurig, dass ich das als „Fehler“ anführen muss)
3. Etwas „ungeschickte“ Verhandlungen mit einem potentiellen Sponsor

Das man durchaus zu reagieren instande ist sah man während der Verletzungsserie – man opferte Maund (wurde durch Jürgen Penker recht ansprechend ersetzt) für Bullykönig und Kampfmaschine Ian MacNeil und dieser Move hat uns letzendlich die Playoff-Teilnahme gesichert. Anfangs wurde auch diese Verpflichtung hart kritisiert, da der VSV zur selben Zeit mit Marc Brown den besseren Griff getan zu haben schien – ich wage mal zu behaupten, dass uns MacNeil mehr genützt hat als es der gute Scorer Brown je geschafft hätte – weil der ist ein Flügel und was wir wie einen Bissen Brot brauchten war ein Center – und was besseres als MacNeil gab der Markt zu diesem Zeitpunkt nicht her…
Die Saison selbst war geprägt von vielen Verletzungen auf Seiten der Caps (aber Graz und Linz kam mindestens ebenso dran wie wir) und einem unglaublich packenden Vierkampf um die Plätze 3-6. Als unsere Jungs von sehr vielen bereits abgeschrieben wurden passierten richtungsweisende Dinge – Leaderfigur Gerald Ressmann kam nach seiner schweren Verletzung zurück (spielerisch NATÜRLICH ein Schatten seiner selbst aber alleine seine Präsenz auf dem Eis machte schone den Unterschied), mit MacNeill wurde genau der Mann geholt, den man brauchte und die Mannschaft begann zu fighten, als gäbe es kein Morgen.
Das alles hätte allerdings nicht gereicht (wie wir jetzt wissen), wenn wir nicht die zwei Punkte im Penaltykrimi gegen den späteren Meister geholt hätten – auch hier hat die Vereinsführung alles getan was sie tun konnte!!!
Mit erreichen der Playoffs fiel dann die Anspannung etwas ab (vergleichbar vielleicht mit der Situation NACH einer großen Prüfung wo man zwar erleichtert aber oft schlapp oder sogar krank wird) und man hatte dem spielerisch klar besseren Kader der Salzburger (vor allem Irbe zog uns ein ums andere mal den Nerv) bei aller leidenschaftlicher Gegenwehr nichts mehr entgegenzusetzen….

Kommen wir zum „Notenspiel“:

Tor:

#1 Jeffry Maund
Kam mit tollen Referenzen aus Italien und war Boni´s erklärter Wunschspieler – für mich und einige (wenige) anderen war „Locke“ das beste, was seit Dr. Andreas Salat das Wiener Tor gehütet hat. Tolles Stellungsspiel, gute Fanghand und Stickhandlung sowie (meist) überlegte „Ausflüge“ zeichneten ihn aus nur war er zu Saisonbeginn glücklos - jeder Goalie kassiert „Eier“ aber als „Neuer“ ist das zu Beginn doppelt schlimm (da hat sich bei sehr vielen eine mMn falsche Meinung gebildet). Fakt ist, dass uns Jeff zwar einige Partien sensationell gerettet hat aber aus verschieden Gründen (auf die ich hier nicht eingehen will) nie wirklich glücklich in Wien werden konnte/durfte. Schlusspunkt war der (leider) notwendige Tausch Maund-Penker-MacNeill. Gegen die Bulls sah man, dass der Goalie sehr wohl den Unterschied ausmachen kann – Jeff Maund hätte das Zeug dazu gehabt!
Note: 2-3

#25 Walter Bartholomäus
Der „Heimkehrer“ spielte eine gute Saison und verfügt über die wahrscheinlich beste Fanghand der Liga. Leider ist er auf der Stockhandseite (speziell bei halbhohen und hohen Schüssen) sehr anfällig und bei seinen sicher gut gemeinten „Ausflügen“ (bei denen er sehr oft das Glück des Tüchtigen hatte) stockte wohl nicht nur mir oft der Atem. Für Walter wäre es mMn wichtig, ab und zu mal mit einem echten Torwarttrainer zusammenzuarbeiten – ich verstehe nicht, warum das in Österreich kam betrieben wird. Es ist ein Riesenpotential vorhanden (Fanghand, seine Jugend) nur muss man ihn mehr fordern – vor allem im Training – dann kann der Junge ein sehr guter Goalie werden, ein „GUTER“ ist er bereits.
Note: 2-

#33 Jürgen Penker
Kam im Laufe der Saison ohne Matchpraxis und das sah man anfangs auch. Jürgen ist ein noch recht junger Goalie mit großem Potential, der schon „einen Schritt“ weiter als Walter ist.
Seine Spielweise ist sehr aggressiv und manchmal riskant aber er wirkt alles in allem weniger hektisch und abgebrühter als Bartholomäus. Sein Vorteil ist, dass er keine echte Schwachstelle hat und daher nicht so leicht auszurechnen ist. Allerdings ist auch er jederzeit für den einen oder anderen Aussetzer gut. Hier gilt gleiches wie für Walter – zumindest zeitweise sollte man sich einen profissionellen Torwarttrainer leisten (man sah bei Dalpiaz zu Saisonbeginn was das bewirkt – Claus baute dann aber im Laufe der Saison wieder ab).
Note: 3+

Defense:

#2 Kevin Mitchell
Der Mann aus der Bronx wurde mit Vorschusslorbeeren geradezu überschüttet – technisch gut, Hammerschuss, starke „Rechte“ etc… geblieben ist die Ernüchterung, dass Kevin zwar jederzeit zu genialen Aktionen fähig ist (Cost-to-cost-Pässe, coole Haken und geniale Penalty´s) aber mindestens genauso oft schreckliche Fehler macht. Hätte Penker im Penaltykrimi gegen den VSV in der 65. Minute nach Mitchell´s Fehler nicht gegen Bousquet „gezaubert“ wäre die Saison vorzeitig zu Ende gewesen. Kevin Mitchel, ein Mann zwischen Genie und Wahnsinn!
Note: 2-5!!!

#4 Phllippe Lakos
Einige sehen in ihm nur den Mann, der Leute vermöbeln kann und ansopnsten ein dummes Foul nach dem anderen macht – ich nicht! Phil ist der Prototyp eines knochenharten Stay-at-home-Defenders der im Spiel nach vorne ziemlich limitiert ist (sein „Chyzowski-Tor“ mal ausgenommen). Er verschafft sich Respekt und räumt als einer der wenigen bedingungslos im Slot auf. Durch seine Größe wirkt er meist langsamer und unbeweglicher als er ist (leider auch auf die Schiris) und zieht auch deshalb (aber auch weil er oft „ungeschickt“ attackiert) recht viele Strafen – trotzdem immens wichtig, dass er und erhalten bleibt!
Note: 3

#24 Darcy Werenka
Mister Blueline war heuer bei weitem nicht so offensivstark wie noch im Vorjahr was ich allerdings weniger seiner Leistungsfähigkeit zuschreibe, als dem Abwehrverhalten seiner Kollegen. Nicht selten musste der Marathonmann (35-40 Minuten pro Spiel waren keine Seltenheit) als „Feuerwehrmann“ agieren und hatte somit kaum die Gelegenheit für seine gefürchteten Vorstöße. Trotzdem zog der „Sir“ auch heuer kaum Strafen, war die Souveränität in Person (wenn man vom schwachen Saisonbeginn absieht) und scorte überdurchschnittlich. Ein Haar in der Suppe fand ich allerdings schon – seine Performance als Kapitän war (nach außen hin) schwach – mag sein, dass er in der Kabine der Führungsspieler war aber auf dem Eis waren Kasper und Ressmann die wahren Kapitäne (die zeigen wie man auf einen Referee zugehen muss – sanfter Druck aber immer gelassen – von den beiden oder Dieter Kalt kann er sich noch viel abschauen)
Note: 2

#27 Gerd Gruber
Von dem Burschen wurde verlangt, dass er Nationalspieler Thomas Pfeffer ersetzen soll – das konnte nicht gutgehen. Dass er sich zu Saisonbeginn verletzte erleichterte seine Situation auch nicht und durch den dünnen Kader kehrte er mMn etwas zu früh ins Team zurück. Dazu kommt noch, dass seine viel zu offensive Spielweise absolut Gift für das diesjährige Team war (vorige Saison, wer weiß?!?). Dass er trotz Vertrag „abgesägt“ werden soll finde ich nur bedingt gut, da er vollfit sicher mehr zeigen kann als wir heuer zu sehen bekamen…
Note: 4

#41 Mario Altmann
Das wohl größte Zukunftsversprechen im Kader der Caps (danke, dass er gehalten wurde!!!)! Mario ist groß, technisch bereits recht ausgereift und (was die Hauptsache ist) er weiß was er kann bzw. NICHT kann. Er spielt schnörkellos und solide sein Spiel und entwickelt sich stätig weiter. Leider wurde er früh durch seine Verletzung gestoppt, aber wenn er weiter hart an sich arbeitet, ein paar Kilos auftrainiert und in Zukunft von Verletzungen verschont bleibt sollte er seinen Weg gehen – und in einigen Jahren zum Stamm der Nationalmannschaft gehören.
Note:3

#96 Mag. Peter Kasper
Kein Geheimnis, dass er mein Lieblingsspieler in Reihen der Caps ist, aber ich werde mich bemühen (halbwegs) objektiv zu bleiben. Peter ist aufgrund seiner Erfahrung und seiner Coolness in „hitzigen“ Momenten immens wichtig für´s Team. An ihm können sich die Jungen aufrichten und vor allem charakterlich viel lernen. Als Defender ist er meist grundsolide mit dem Hang zur (manchmal übertriebenen) Offensive. Er hatte mMn ich der 4-Verteidiger-Phase etwas mit der Kondition zu kämpfen und machte da auch ungewohnte Fehler aber übers Jahr gesehen war er ein sehr wichtiger Spieler und extrem wichtiger Mensch für die Caps. Auch wenn ich Dir als „Freund“ eigentlich raten müsste zu gehen sage ich doch als Fan: „PETER, EIN JAHR GEHT NOCH!!!“
Note 2-3

End of Part One - Teil 2 kommt sobald mir wer geantwortet hat (oder in 300 Minuten)

lg
Walu

...und weiter geht´s mit der...

Offense:

#9 Juri Tsurenkov
Juri war lange Zeit auf einem guten Weg. Er ist schnell, giftig und spielte als Center für Latusa und Baumgartner sicherlich die beste Saison seit langer Zeit. Nur so euphorisch wie viele andere kann ich den „Russen“ (man weiß ja, dass ich Sbornaja-Fan bin) nicht beurteilen. Was ihm nämlic ganz massiv abgeht ist Durchsetzungsvermögen – er zieht optisch schön seine Kreise auf dem Eis, aber sobald es ins Angriffsdrittel geht war die Herrlichkeit vorbei – da wurde er von den körperlich überlegenen Verteidigern ein ums andere mal erfolgreich abgedrängt. Ist kein Zufall, dass er nur ca. halb soviele Punkte erzielte wie seine Linienkollegen und man kann auch schwer damit argumentieren, dass er der Grinder der Linie war (das war am ehesren der Latusa). Unterm Strich war er ein durchaus wertvoller Ergänzungsspieler, der zeitweise mit schönen Aktionen aufwarten konnte – mehr nicht.
Note 3-4

#11 Gerald Ressmann
„Resse“ schaffte es schnell, die meisten seiner ehemaligen „Feinde“ für sich einzunehmen. Mit seiner stoischen Gelassenheit, dem Auge für den schnelle Setzinger sowie seinem (gehasst/geliebten) Auftreten dem Schiri gegenüber hat er die meisten davon überzeugt, dass er einer der wichtigsten Bausteine der Caps 05/06 sein wird. Aber am meisten vielen seine Qualitäten erst dann auf als sie fehlten – der (regelkonforme) Check von Martin Hohenberger zerstörte nicht nur Resses (bis dahin) tolle Saison sondern beinahe auch die Plaoff-Träume der Caps. Beinahe deshalb, weil der als „Schönwetterspieler“ verschrieene Ressmann in der wichtigen Phase wieder auh dem Eis stand – mit steifem(fast unbrauchbarem) Handgelenk und ständigen Schmerzen aber mit unbändigen Kampfgeist half er mit, das „Wunder“ doch noch zu schaffen.
Note:2

#15 Manuel Latusa
Für mich heuer der Legitime Nachfolger als Träger des Titels „Kampfsau“. So wie Markus Peintner zugegeben hat sich einiges bei Daniel Welser abgeschaut zu haben dürfte Manuel letztes Jahr dem Markus ganz genau auf den Schläger geschaut haben. Er spielte das bei weitem beste Forechecking der Caps, ging weite Wege und fur auch seine Checks meist zu Ende. Mit seinem kongenialen „Zwilling“ Baumgartner verstand er sich fast blind und wenn mir was negatives aufgefallen ist, ist das seine fehlende Abgebrühtheit vor dem Tor (das weiß er selbst). Wenn er einen „Lauf“ hat ist er für mehrere Tore in einem Spiel gut aber wenn´s anfangs nicht klappt wird das (derzeit) nix mehr – daran gilt es noch hart zu arbeiten. Je nach Legionärsaufteilung wird Latusa in der nächsten Saison entweder weiterhin in Reihe drei spielen oder (und das kann ich mir sehr gut vorstellen) eine Art Peintner-Funktion in einer der beiden (hoffentlich) Scoringlines übernehmen.
Note: 2-

#18 Robert Wren
Bei „Baumeister Bob“ bemerkte man leider die ganze Saison hindurch, dass er massive körperliche Probleme hat. Nichtsdestotrotz war es immer noch eine Augenweide ihm beim Spielen zusehen zu dürfen und speziell in Überzahlsituationen haben wir sonst keinen, der ein Spiel so lesen (und dementsprechend handeln) kann wie Bobby. Schade nur, dass sich heuer kein kongenialer dritter Mann für seine Linie angeboten hat – ich hätte es eventuell mit Latusa probiert aber was soll´s.
Sollten es seine Kniee zulassen würde ich mich sehr freuen, wenn wir wren auch nächstes Jahr im Jersey der Vienna Capitals sehen würden – einen Vertrag hat er ja, aber…
Note: 2

#19 Sandro Winkler
Eine „starken Moment“ hatte er im Spiel gegen Innsbruck – ansonsten musste Boni bald feststellen, dass Winklers Platz auf der Bank ist. Sandro hätte mMn beim WE-V bleiben sollen, denn dort hätte er alleine durch seinen Körper helfen können – für die EBHL reicht es einfach nicht!
Note: 5 (tut mir leid!)

#20 Mike Craig
Das Schlachtross hatte zu Beginn der Saison massive Abschlussproblem, zeichnete sich aber ein ums andere mal durch bedingungslosen Kampfgeist aus. Als Setzingerin die Einserlinie beordert wurde musste Mike den Defensivpart dieser Angriffsreihe erledigen und das machte er mit bravour. Als Scorer war er dann auch brav, aber man ist eben mehr von ihm gewöhnt.
Note: 2-

#22 Ian MacNeill
Am „Troubleshooter“ und „Bullygott“ scheiden sich die Geister. Nach recht starkem Beginn hatte er lange Zeit Riesenproblem mit der eigenwilligen Auslegung der „Null-Toleranz-Regel“ aber nach einem internen „Schuss vor den Bug“ riss er sich zusammen und war Mitverantwortlich dafür, dass die Caps doch noch in die Playoffs einziehen konnten. Defensiv eine Bank ist Ian mMn ein idealer Drittlinien- und Unterzahlcenter (das sieht er selbst ähnlich) und bei genügend Ausländerplätzen wäre er durchaus zu halten. Das wird aber (auch wegen großen Defiziten in Sachen Scoringpotential) nicht passieren und daher wünsche ich Ian alle Gute auf seinem weiteren Weg!
Note: 3+

#26 Andre Niec
Niec hatte heuer eine „bewegte“ Saison. Anfangs wegen einer noch nicht völlig ausgeheilten Verletzung im internen „Standing“ noch hinter Winkler gereiht durfte er sich in Krisenzeiten sogar zwei Spiele lang in Linie 1 als „Zuarbeiter“ der Herren Wren und Craig versuchen (sogar ein wichtuiges Tor war ihm da vergönnt). Letzendlich blieb er im (begrenzten) Rahmen seiner Möglichkeiten und war meist eher „Springer“ und Ergänzungsspieler, da die Caps so gut wie nie vier Angriffsreihen aufbrachten.
Note: 4+

#28 Thomas Eichberger
Zu Saisonbeginn (wegen der Ban-Verletzung) der Mann neben Wren und Craig und da spielte er eigentlich recht ansprechend. Dann muss wohl irgend etwas internes vorgefallen sein, da ihn Boni fast nur noch auf der Bank versauern ließ – denn bei allen Form- oder Motivationskrisen…. Spielerisch besser als Niec und Winkler ist er immer noch. Hoffentlich darf er das nächstes Jahr in Linz (?) beweisen!
Note: 4 –

#40 Jari Suorsa
Erstmal bin ich erschüttert, dass sein größter Fan (unser #66er-Bua) seinen Namen falsch schreibt (Suorsa, nicht Soursa!!!). Zu Jari´s Leistung ist zu sagen, dass er mir am besten neben Setzinger und Ressmann gefallen hat. Da konnte er seine ganze Kampfkraft zur Geltung bringen und hatte auch nach vorne gute Momente. Man hatte bei Suorsa aber oft das Gefühl, dass er etwas „schaumgebremst“ agiert oder nicht hundertprozentig fit ist (der #66er wird mir da wohl recht geben). Die spielerische Leichtigkeit seiner ersten Capssaison hat er auch heuer nicht mehr erreicht, trotzdem eine solide Saison und die Grazer dürfen sich glücklich schätzen (und jari auch wenn alle Vertragsdetails stimmen die ich gehört habe) diesen mannschaftsdienlichen Spieler in Zukunft in ihren Reihen zu haben.
Note: 3

#69 Christian Ban
Einer der Pechvögel des Jahres. Ban konnte seine starken letzjährig Payoffleistungen mit in die Saisonvorbereitung retten und galt schon als Fixstarter in der Einserpanier als in knapp vor Saisonstart ein Puck im Gesicht traf. Eine längere Pause, und eine Verlust des Fixplatzes sowie der guten Frühform waren die Folge und davon erholte er sich das ganze Jahr nicht mehr richtig. Wenn er spielte war er bissig und bemüht aber meist glücklos. Schade, dass Sicsches Lieblingsspieler die Caps wieder zu verlassen scheint, denn da wäre noch eine Menge Potential vorhanden.
Note 4+

#77 Christian Dolezal
War zu Beginn der Saison offensiv stark wie nie (so sollte es aber in seinem Alter auch sein) nur verweigerte er strikt jede Art des Backcheckings (speziell Manuel & Juri hatten da ihre „Freude“). Dürfte es von Boni gewaltig „reingesagt“ bekommen haben, denn auf einmal begann er zu kämpfen, nur leider folgte postwendend eine Verletzung von der er sich bisher nicht mehr erholt hat. Mit der Einstellung eines Andre Niec ist für Dolezal noch eine Menge drin, aber das muss von ihm selbst kommen.
Note: 4

#79 Gregor Baumgartner
Erstmals seit seiner Rückkehr nach Österreich eine verletzungsfreie Vorbereitung und schon lief es besser. Gemeinsam mit Latusa bzw. als Aushilfe in der Einserpanier spielte Gregor heuer einige Zeit wirklich stark aber wieder einmal kam ihm eine verletzung in die Quere. Danach war sein Auftzreten nicht mehr das gleiche, es fehlte der Zug zum Tor und die Intensität ließ merklich nach. Die Linzer bekommen mit Gregor einen wirklich guten Eishockeyspieler mit viel Potential aber auch mit regelmäßig wiederkehrenden gesundheitlichen Problemen.
Note: 3

#91 Oliver Setzinger
Der zweitschnellste Spieler der Liga mir dem wahrscheinlich schnellsten Antritt war der Sensationstransfer der Caps und zeigte uns oft welch großes Potential in ihm steckt. Er spielt effektiv UND attraktiv und behielt IM Spiel in schwierigen Situationen (Penalty´s etc.) immer die Ruhe nur was die Disziplin angeht war Olliver heuer definitiv NICHT reif für höhere Aufgaben. Ein Kalt, ein Kasper oder vor allem ein Ressmann reklamieren auch oft beim Schiri (sicher öfter als Setzinger) nur man muss sich mal ansehen wie DIE das machen und wie das der Oliver macht. Darüber wieviele unnötige Strafen er alleine durch seine „blede Pappn“ bekommen hat will ich gar nicht nachdenken, ich find´s nur schade wie sich ein außergewöhnlicher Eishockeyspieler wie Setzinger oft selbst „im Weg“ steht. Er ist noch jung, aber sooo jung auch wieder nicht – trotzdem hoffe ich auf seine Lernfähigkeit und vor allem seine Lernwilligkeit!
Note: 2

Coaching:
Jim Boni und sein Team leisteten unbestritten wieder recht gute Arbeit aber ganz aus der Kritik nehmen kann ich unseren „Messias“ auch nicht. Es beginnte bei der Kaderplanung wo er zwar nur bedingt Einfluß hatte (die Ausstellung macht das Börserl), aber dass er sich den ganzen Frühling und Sommer „abseilt“, dann von einem „sehr guten“ Kader spricht und zum Schluss die Qualität des Kaders als „einfach zu schwach“ bewertet war keine Glanzleistung. Das ständige wechseln der Sturmreihen (sehr oft notwendig aber nicht immer) schien die Mannschaft in Krisenzeiten eher zu verunsichern als zu „heben“ ( © Otto Baric). Seine Rolle im Penaltyskandalmatch war auch nicht die „feinste“ aber egal – Jimbo hat letztendlich rausgeholt was möglich war und das zählt!
Note: 2-3

Management, Vereinsführung:
Auch kein Geheimnis, dass ich den Schmid kenne und sehr schätze. Ja, es wurden retrospektiv betrachtet eine Menge gemacht aber einige davon waren mMn vorher nicht absehbar. Man „verrechnete“ sich in der Causa Kalt, man schätzte den Wert des Wortes eines Herrn Lakos falsch ein. Man traute Coach Boni zu, das vorhanden Potential eines Thomas Eichberger wieder zu wecken (da ist auch Boni gescheitert!), schätze einen Mitchell falsch ein (aich den wollte Boni) und rechnete bei der Kaderzusammenstellung nicht mit so einer Verletzungsserie. Aber man holte einen Ressmann, einen Setzinger (den auch Salzburg und Linz wollten) und den tollen Goalie Maund (dass das nicht funktionierte hatte andere Gründe). Der Verein steht wirtschaftlich auf halbwegs sicheren Beinen und man hat das Saisonziel trotz aller Widrigkeiten erreicht.
SEH DAS WIRKLICH NUR ICH SO???
Note: 3

Fans:
Das mach ich kurz, weil ich mir zuletzt schon genug Feinde gemacht hab. Es gibt in der Halle viele tolle, fachkundige Eishockeyfans aber die Zahl der Idioten, die mir teilweise das Kommen verleidet haben, nimmt leider immer mehr zu. WIR FANS dürfen denen die Halle nicht „kampflos“ überlassen!!! Absolut positiv hat sich das Forumstreffen entwickelt, dass schon eine richtige Tradition in Wien geworden ist – zuletzt auch öfter mit bereichernder Beteiligung der Auswärtsfans, was mMn nächste Saison weiter forciert werden sollte. Nachträglich nochmals vielen Dank an den werten CSII ohne den es diese Art des Zusammenkommens vielleicht nie gegeben hätte!!!

Mein Fazit:
Was wir gesehen haben war eine packende Eishockeysaison bei der unsere Jungs realistisch gesehen das Maximum herausgeholt haben. Spieler wie Ban, Eichberger, Gruber, Maund und Mitchell konnten aus den unterschiedlichsten Gründen nicht überzeugen und das Verletzungspech tat sein übriges – sein wir zufrieden, gratulieren wir den Villachern zum Titel (auch wenn´s sehr schwer fällt) und freuen wir uns auf die neue Saison (nur sollten wir auch hierbei REALISTISCHE Erwartungen haben).
GO CAPS GO!!! :]

Lg
Walu