Peintner: "Das Derby ist was besonderes - unbeschreiblich"
ZitatAlles anzeigenWien - Mit Linz holte er den Titel und in der Vorsaison sprang er auf den Meisterzug der Vienna Capitals auf.
Überall wo Markus Peintner spielte, wurde er auch Meister. Gelingt ihm dasselbe mit Villach auch?
In Wien mutierte er zum Liebling der Fans, doch in Villach ist die "Kampfsau" noch nicht ganz angekommen.
Nach seiner Verletzung (Fingerbruch) im Kärntner Derby, hat er seine "Normal-Form" noch nicht erreicht.
Im Sport1-Interview spricht er über die beste Saison seiner Karriere, Jim Boni und das Kärntner Derby.
Sport1: Hallo Markus, wie gefällt dir Villach? Hast du dich schon eingelebt?
Peintner: Villach taugt mir voll! Ich hab mich ziemlich schnell eingewöhnt. Die Leute waren sehr freundlich und haben mir auch sehr geholfen, deshalb dauerte das auch nicht lang. Von dem her war das kein Problem.
Sport1: Nach deiner Verletzung bist du noch nicht ganz "der Alte", warum läuft es noch nicht nach Wunsch bei dir?
Peintner: Das ist eine gute Frage. Die selbe Frage stell ich mir auch schon seit einiger Zeit. Ja, ich war natürlich nicht zufrieden mit dem was ich am Eis gezeigt hab. Ich hab meine Stärke, sprich den Kampfgeist, nicht so zum Vorschein bringen können. Ich schaue eigentlich nur in die Zukunft und ich bin mir sicher, dass sich das bessern wird. Mein erstes Ziel ist es, dass ich der Mannschaft wieder mehr helfen kann. Ob ich jetzt ein Tor schieße oder nicht, dass ist mir egal, ich will der Mannschaft durch meine Stärken helfen und das ist zur Zeit nicht der Fall. Das ist für mich selbst nicht akzeptabel, also ich bin da schon sehr selbstkritisch. Viele haben zu mir gesagt, dass es normal ist nach der Verletzung und das ich ein bisschen brauche. Aber das ist für mich eine Ausrede und Ausreden gibt´s für mich keine. Ich war nicht zufrieden mit meiner Leistung und schau aber positiv in die Zukunft.
Sport1: Wie geht es deinem Finger überhaupt, hast du noch Schmerzen?
Peintner: Nein, nein schon lang nicht mehr.
Sport1: Würdest du sagen, dass die Saison in Wien die beste in deiner Karriere war?
Peintner: Ja natürlich. Dort hat auch alles gepasst. Ich hab auch viel Glück gehabt, weil ich mit Mike Craig und Bob Wren in eine Linie gekommen bin. Davor hab ich ja immer in der dritten Linie gespielt. Jim Boni hat fünf, sechs Spieler ausprobiert, die mit ihnen zusammenpassen und bei keinem hat es geklappt. Ich hab dann das Glück gehabt, weil sie mich akzeptiert haben und mich sehr unterstützt haben. Von da her war es mit Abstand meine beste Saison.
Sport1: Wie ist das, wenn man mit Bob Wren und Mike Craig in einer Linie spielt?
Peintner: Das ist genau gleich wie mit anderen Spielern, nur das die zwei eben extra gute Spieler sind. Ich hab noch nie in so einer Linie gespielt, wir haben Glück gehabt und es hat einfach alles gepasst. Ich war der Kämpfer in der Linie, sie haben mich gut eingesetzt und eben auch akzeptiert, was auch nicht immer ganz einfach ist, wenn zwei solche Spieler zusammen spielen, dass sie den dritten auch "aufnehmen". Jim Boni hat mich auch sehr unterstützt und das war sehr wichtig für mich. Er hat mir viel Selbstvertrauen gegeben und er hat mir gezeigt, dass noch viel mehr Potenzial in mir steckt. Ja und das waren die Hauptgründe, Boni, Craig und Wren, dass ich so eine Saison gehabt hab.
Sport1: Alle Mannschaften sind nach der Punkteteilung noch enger zusammengerückt, wer kommt deiner Meinung nach in die Playoffs?
Peintner: Villach, die anderen interessieren mich nicht, wenn ich ehrlich bin!
Sport1: Die Frage, wer den Meistertitel holt erübrigt sich also...
Peintner: Das kann man so nicht sagen. Es ist unser Ziel, aber was man sich erwartet ist was anderes. Ich erwarte mir von mir und Villach, dass wir in die Playoffs kommen. Das andere ist natürlich ein Ziel, was man nicht unbedingt erreichen muss, weil die anderen Mannschaften sind natürlich auch so stark, dass Kleinigkeiten entscheiden. Da kommen so viele Sachen zusammen wie zum Beispiel Verletzungen oder Schiedsrichter-Entscheidungen. Wie gesagt, Playoffs ist für mich ein "Muss" und der Meistertitel ist ein Ziel.
Sport1: Mittlerweile hat es sehr viele Sperren gegeben, wird dieses Jahr härter gespielt oder einfach nur härter bestraft?
Peintner: Die Liga ist natürlich noch besser und noch enger geworden. Und da ist es so, dass einfach mehr Emotionen im Spiel sind und auch härter gespielt wird. Aber ich glaube, dass härter bestraft wird. Früher hat man vielleicht darüber hinweggesehen. Jetzt werden Sachen bestraft die früher nicht bestraft wurden. Darum scheint es härter zu sein, aber ich persönlich glaube nicht das härter gespielt wird. Aber es ist ja auch so, dass alle Mannschaften unter Druck sind und unbedingt gewinnen müssen oder wollen und dann passieren solche Sachen eben.
Sport1: Du hast jetzt schon zwei Kärntner Derbies miterlebt, das ist etwas ganz besonderes oder?
Peintner: Ja sicher! Mit der Vorbereitung waren es drei und es war beim ersten Derby schon unglaublich. Da sind wir zum Aufwärmen rausgefahren und da sind schon 2000 - 3000 Leute in der Halle gewesen und das ist dann schon etwas ganz besonderes. Ich hab schon öfters ein Derby mitbekommen als Zuschauer, aber als Spieler ist es noch viel besser. Das kann man eigentlich gar nicht beschreiben, entweder du warst dabei oder nicht. Wie gesagt, es ist unbeschreiblich.
Sport1: Dein Ex-Trainer, Jim Boni, ist jetzt Nationalteamtrainer, was sagst du dazu?
Peintner: Die absolut richtige Entscheidung. Ich persönlich habe gehofft, dass er es wird. Er ist einer der weiß, wie man aus den Spielern das volle Potenzial rausholt. So einer weiß wie die Spieler denken. Er bringt die nötige Härte rein, aber manchmal drückt er auch ein Auge zu und sagt, ok das können wir auch bisschen lockerer angehen. Er findet die Balance zwischen guter Härte und guter Coach sein. Ein echt netter Typ.
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