Kronen Zeitung, Graz, 4.8.2005:
ZitatAlles anzeigenDie Weltagenturern überschlugen sich: Basketball-Superstar Shaquille O'Neal hat seinen Vertrag mit der Miami Heat um fünf Jahre verlängert. Für - "Nebengeräusche" erst gar nicht mit ein gerechnet - garantierte 100 Millionen Dollar. Sehr bemerkenswert.
Noch bemerkenstwerter ist für mich allerdings ein Detail, das nirgends erwähnt wurde: Wie es zu diesem Betrag kam.
Eigentlich hätte der 33-jährige 2,18-m-Riese nämlich allein in der kommenden Saison 30,6 Millionen Dollar verdient; und auch für den neuen, längerfristigen Vertrag hatte sein Agent Perry Rogers mit dem Team bereits eine andere Summe ausgehandelt.
Doch statt einfach zu unterschreiben, rief Shaquille O'Neal General Manager Pat Riley an: "Könnt ihr euch dann noch leisten, andere Spieler als Verstärkung zu verpflichten?" Dann sagte er: "Gebt einfach mir weniger!" ...
... und am gleichen Tag, an dem seine Vertragsverlängerung bekannt gegeben wurde, unterschrieben drei Neue in Florida, darunter etwa mit Antoine Walker auch ein mehrfacher "All Star".
Den "Rest", der O'Neal übrig bleibt, hätte ich zwar immer noch gern; und ausgesorgt hat der Star-Center sowieso schon seit geraumer Zeit. Trotzdem ist es nicht gerade alltäglich, dass jemand zugunsten von Mannschaft und sportlicher Chance auf Geld verzichtet.
Gleichgültig, ob Shaq sich nächsten Juni seinen vierten NBA-Meisterring an den Finger stecken kann oder nicht: Den Titel "wertvollster Spieler" hat er sich mit seiner Aktion jetzt schon verdient...
Okay, er kriegt noch immer 100 Mio. Dollar. Verzichtet aber dennoch auf eine Summe, die jedem normal sterblichen ein schönes Leben besorgt!!! Und das zeichnet mMn richtige Profi-Sportler (1. Profi, 2. Sportler) aus. Logisch, er schaut auf sein Geld. Aber er vergisst auch nicht, was Sinn und Zweck eines Mannschafts-Sports ist!!!