INTERVIEW MIT MARTIN JUZA VOM 2.11.2004:
Nicht mal 24 Stunden nach dem Derbysieg gegen die Bulldogs Dornbirn, baten wir unseren Topscorer Martin Juza vors Mikrofon:
Hallo Martin, im Namen aller Fans nun auch offiziell herzlich willkommen in Feldkirch, obligate erste Frage:
Wie gefällt es Dir bei uns, hast Du dich in das Land und ins Team schon eingelebt?
Martin Juza: Vielen Dank! Ich bin hier wirklich hervorragend aufgenommen worden. Am Beginn als einziger Ausländer wars noch etwas schwer, aber die Frau von Franz Kotnauer hat mir sehr viel geholfen. Das Land hat mir von Beginn an sehr gut gefallen, hier kann ich meinen Hobbys Skifahren und Snowboarden nach Herzenslust frönen. Außerdem ist mir die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen aufgefallen.
Also, kein Heimweh nach Wien?
Martin Juza: Nein, ich habe auch gar keine Kontakte zu den Capitals mehr. Nachdem Jim Boni Trainer wurde, herrschte dort die nordamerikanische Linie und für mich war kein Platz mehr. Du sprichst Jim Boni an.
Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Trainern Boni und Dorn?
Martin Juza: Boni ist eben der typische Nordamerikaner, da war es für mich schwer, auch wenn man sagen muss, dass nach seiner Ankunft in Wien, mehr Ordnung im Team herrschte. Conny Dorn ist ein anderer Typ, mit unkonventionellen Methoden. Da kann es sein, dass er fünf Minuten vor Beginn eines Spiels noch mal die Linien durchmischt. Aber das Wichtigste für mich ist, dass er meine Art von Hockey versteht und mir von Beginn da Vertrauen geschenkt hat. Das braucht ein Spieler.
Wenn wir schon bei den Unterschieden sind, worin siehst du die größten Differenzen zwischen österreichischem und tschechischen Hockey?
Martin Juza: Nun im Moment kann man diese Länder wohl kaum miteinander vergleichen: wer sich zurzeit die tschechische Liga anschaut, dort wimmelt es nur so von NHL-Stars, logisch kann da Österreich nicht mithalten, wobei die erste Liga durchaus über sehr viel Niveau verfügt. Grundsätzlich wird in meiner Heimat mehr Wert auf Technik und Taktik gelegt, wogegen hier alles mehr auf Geschwindigkeit aufgebaut ist. Alle Richtung Tor, so ungefähr.
Wenn man sich auf der Tribüne umschaut, sind schon verdächtig viele Trikots mit der Nummer 19 zu sehen, macht so was stolz?
Martin Juza: Echt, ist mir noch gar nicht aufgefallen? Danke an alle. Ich muss beim nächsten Spiel unbedingt ein Foto davon machen. Nein, das macht schon stolz und es gibt mir unglaubliche Energie, wenn die Fans meinen Namen schreien. Besonders schön, finde ich es auch nach dem Spiel im Bullyclub zu sitzen und mit den Fans zu reden, so etwas gibt es in Tschechien nicht. Es ist fast wie in einer großen Familie.
Klingt fast danach als ob Du nicht abgeneigt wärst noch länger hier zu bleiben?
Martin Juza: Warum nicht, wenn der Verein mich will, gerne.
Du hast jetzt bisher 11 Tore in 8 Spielen geschossen, was traust Du Dir und dem Team für den Rest der Saison noch zu?
Martin Juza: Wie viele Tore ich schieße ist nicht so wichtig, vielmehr dass das Team gewinnt. Momentan ist die Liga sehr ausgeglichen und fast jeder kann jeden schlagen, aber ich glaube bis zu den Playoffs sollten wir uns noch wesentlich steigern können und dann hoffe ich, wir erreichen den Meistertitel. Das wäre ein großes Ziel von mir.
Was möchtest Du von Dir am Ende der Saison in der Zeitung lesen?
Martin Juza: Ein sehr wichtiger Spieler des Meisterteams ist Martin Juza, der aber auch abseits des Eises immer ein toller, offener Typ war.
Jaromir Jagr: Bester Spieler der Welt, ich habe einige Bücher und Videos von ihm
Conny Dorn: Hab ich bis vor kurzem nicht gekannt, aber er glaubt an mich und gibt mir die Chance mein Hockey zu spielen.
Fans: Suuuuper!
Team: Anfangs dachte ich: Verdammt jung, aber wir werden immer besser! Super Einheit und Kameradschaft.
Meistertitel: Den gewinnen wir.
quelle: ehc2000.at