- Offizieller Beitrag
eure meinung zur kaderbewertung der caps? sind 17,5 pkt nicht zu wenig für diese mannschaft?
Kaderbewertung: Die Capitals auf dem Weg zum Titel?
In der dritten Folge unserer Hockeyfans.at Kaderbewertung befassen wir uns heute mit den Vienna Capitals. Die Hauptstädter werden allgemein als der große Meisterschaftsfavorit angesehen, haben sie sich doch im Sommer teilweise spektakulär verstärkt. Ob es für die Wiener zum Titel reichen wird? Hockeyfans.at versucht eine Prognose.
Langsam aber sicher wird es für die Vienna Capitals Zeit, in der Erste Bank Eishockey Liga ein Zeichen zu setzen und um den Titel mitzuspielen. Die Hauptstädter waren die höchste österreichische Spielklasse eingestiegen, um binnen drei Jahren den Titel zu holen. Daraus ist bislang nichts geworden und auch die vergangene Saison verlief alles andere als planmäßig.
Die Spielzeit 2004/05 soll da anders sein und in Wien soll tatsächlich das geboten werden, was seit Jahren der Slogan der Capitals ist: Feuer am Eis! Mit dem allgemein respektierten Trainer Jim Boni hat man weiterhin einen Motivator mit genauen Vorstellungen an der Bande und auch sonst war man bestrebt, das Team für die neue Saison relativ bald zusammenzuhaben.
Im Kader selbst hat man in Wien kräftig umgestellt, hat Leute wie Goalie Leinonen oder die beiden Harand Brüder gestrichen und dafür hochkarätig aufgerüstet. Nun soll die Albert Schultz Halle endlich Top Hockey sehen und den Fans der Meistertitel geschenkt werden.
Hockeyfans.at Prognose:
Nicht weniger als 14 Abgängen haben die Vienna Capitals im Vergleich zum Kader der letzten Saison zu verzeichnen. Doch die Wiener waren ihrerseits am Transfermarkt nicht untätig und haben eine sehr prominent besetzte Mannschaft zusammengestellt. Den Fans in der Albert Schultz Halle werden in der Spielzeit 2004/05 zumindest einige Stars geboten! Allen voran Österreich – Heimkehrer Dieter Kalt, der ein Angebot aus Russland ausschlug und bei den Caps anheuerte.
Wie die Hauptstädter überhaupt gerade im Sturm hochkarätig besetzt sind und hier mit Sicherheit nominell von keinem anderen Team der Liga eingeholt werden können. Dafür scheint man in der Defensive gegenüber den Konkurrenz etwas das Nachsehen zu haben, wenngleich Eishockey nicht immer in Offensive und Defensive getrennt werden kann, denn auch die Stürmer haben ihre Defensivaufgaben zu verrichten.
Es gibt keinen Zweifel, die Vienna Capitals sind in dieser Saison reif, um zumindest ganz vorne mitspielen zu können. Für sie wird wichtig sein, die erste Phase der Meisterschaft mit einer angeschlagenen Defensive so schadlos wie möglich über die Runden zu bringen und wenig Tore zu kassieren. Selbst Tore zu erzielen sollte beim diesem Sturm keine großen Probleme darstellen.
Ob die Wiener jedoch reif für den Titel sind, muss noch abgewartet werden. Ein Kader voll mit Stars reicht noch lange nicht aus, um in einer ausgeglichenen Liga den vorhergesagten Titel auch tatsächlich zu erobern. Die Linzer können davon aus der vergangenen Saison ein Lied singen. Es wird also sehr stark davon abhängen, wie sich die Stars im Team zu einer Mannschaft formen lässt, die füreinander kämpft und das bei Sieg und Niederlage. Hockeyfans.at sieht die Wiener nach dem Grunddurchgang unter den Top 3 der Liga und wie weit man dann in den Play Offs kommen kann, hängt vom Teamgefüge ab.
Hockeyfans.at Prognose: Rang 1 – 3
In der nächsten Folge der Kaderbewertung aus der Bundesliga geht es am Mittwoch, 8. September, um das Überraschungsteam der letzten Saison, die Graz 99ers.
Kaderbewertung Vienna Capitals
Torhüter: Kein Stein auf dem anderen blieb bei den Wienern im Bereich der Torhüter. Sowohl Leinonen als auch Bartholomäus befinden sich nicht mehr im Kader, wobei sich hier selbst die Fans untereinander nicht einig sind, was man von dieser Umstellung zu halten hat. Neu im Team der Capitals ist nun Frederic Chabot, der die Nummer 1 in der Hauptstadt sein wird. Er kommt aus der DEL nach Österreich und soll jener Torhüter sein, der die Wiener zum Titel führt. Chabot ist bereits 36 Jahre alt, was für einen Goalie aber kein Problem darstellen sollte. Aus der DEL werden ihm schwankende Leistungen nachgesagt - Topleistungen und Fehlgriffe sollen sich abwechseln. Erfahrung hat er auf alle Fällen, denn neben der DEL war Chabot auch in der NHL und IHL tätig. In der DEL galt er immer als einer der Top 10 Goalies und wird wohl auch in Österreich ein Top – Mann sein und am Ende unter den Top 3 zu finden sein.
Als Backup wird heuer wieder Christian Cseh agieren. Er wurde nach einem Jahr in der Hobbyliga wieder reaktiviert und soll im Fall der Fälle für Chabot einspringen können. Bereits zu seinen aktiven Zeiten bei den Capitals war Cseh nicht immer ein sicherer Rückhalt. Auch bei ihm wechselten sich Licht und Schatten häufig ab. Wenn Chabot aber durchspielen kann, dann sind die Capitals auch hier bei den Top Teams der Liga dabei.
Wertung: 4,5 von 5 Punkten
Verteidigung: Die große Schwäche der Vienna Capitals liegt derzeit wohl in der Defensivabteilung. Man hat sich zwar mit Peter Kasper und Thomas Pfeffer zwei Nationalteamerprobte Spieler geholt, bringt es aber derzeit wohl auf maximal zwei wirklich konkurrenzfähige Verteidigungslinien. Mit Andre Lakos hat man über den Sommer den wohl wichtigsten Spieler der vergangenen Saison verloren und dieser hinterlässt ein großes Loch, das nur schwer zu füllen sein wird. Noch dazu ist der erfahrene, aber nicht mehr allerschnellste Kasper derzeit verletzt und wird zumindest zum Saisonstart noch nicht eingesetzt werden können. Ebenso Leopold Wieselthaler. Mit Philippe Lakos hat man noch einen weiteren bundesligaerfahrenen Spieler, der jedoch oftmals durch unnötige Strafzeiten die Mannschaft schwächt. Einzig Darcy Werenka kann in der Defensive derzeit als Leitwolf gelten und wird wohl die Aufgabe haben, die noch unerfahrenen Jungen wie Altmann, Duschek und zum Teil auch Patrick Albl, der vom VSV kam, zu führen.
Man kann davon ausgehen, dass Torhüter Chabot einiges zu halten bekommen wird, denn anders als bei den Konkurrenten haben die Wiener nicht in der Defensive aufgerüstet.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Sturm: Wenn man in dieser Saison Offensivhockey sehen will, muss man wohl nach Wien reisen. Im Angriff sind die Vienna Capitals wohl das Non Plus Ultra der Liga! Mit Neuverpflichtungen bzw. Vertragsverlängerungen wie Dieter Kalt, Dave Chyzowski oder Bob Wren kann in dieser Saison keine andere Mannschaft mithalten. Dieter Kalt kehrte nach zahlreichen Auslandsaufenthalten wieder in die Heimat zurück und findet sich dort in prominenter Begleitung. Mit Bob Wren hat man einen Publikumsliebling der letzten Play Offs gleich weiterverpflichtet. Der 30jährige begann die letzte Saison in der DEL bei Augsburg, wurde dann von den Caps für den Kampf um die Play Offs geholt. Es richte nicht ganz, aber Wirbelwind Wren blieb dennoch in der österreichischen Hauptstadt.
Dorthin verschlagen hat es auch Dave Chyzowski, der in der vergangenen Saison für die Grazer auf Torjagd ging. Er gilt als einer der komplettesten Spieler der Liga und wird im Angriff von weiteren Top Leuten wie zum Beispiel Mike Craig ergänzt. Da fallen Neuzugänge wie jene von Kämpfer Markus Peintner fast gar nicht mehr auf! Zudem hat man mit Ray Podloski, der für die neue Saison erheblich abspeckte und mit knapp 12 Kilogramm weniger am Körper an den Start geht, einen Routinier, der viele Bullys gewinnt und die Scheibe ruhig in das Angriffsdrittel bringen kann.
Egal wie man es dreht und wendet: in Wien wird in dieser Saison wohl ein Offensivspektakel zu erwarten sein! Noch dazu ist das Thema Baumgartner noch immer nicht vollständig geklärt, denn die Caps sollen weiterhin eine Option auf den Stürmer haben. Im Kreis dieser Stars können die jungen Spieler nur lernen, sofern sie überhaupt Eiszeit erhalten.
Wertung: 5 von 5 Punkten
Trainer: Mit Jim Boni setzen die Vienna Capitals auf das selbe Pferd wie im letzten Jahr, nur dass der Italokanadier dieses Mal seine Wunschmannschaft zusammenstellen konnte. Der 41jährige kann auf eine Karriere als Verteidiger zurückblicken und hat auch schon einige beachtliche Erfolge als Trainer zu verzeichnen. So führte er den ERC Ingolstadt nicht nur zum Meister in der erstem deutschen Bundesliga, sondern auch in die DEL.
In Wien gilt das Wort des Trainers fast schon wie das Amen im Gebet. Schon im vergangenen Jahr plauderte der Trainer über ein System, das er im Kopf habe, aber mit der damaligen Mannschaft nicht umsetzen konnte. In der Saison 2004/05 dürfte das anders sein. Boni ist auch innerhalb des Teams akzeptiert und gilt als Trainer, der oft auch taktische Varianten auf Lager hat und seine Mannschaft motivieren kann.
Wertung: 5 von 5 Punkten
Gesamtwertung: 17,5 von 20 Punkten
Die bisherigen Wertungen:
1. Vienna Capitals 17,5 Punkte
2. HC Innsbruck 17 Punkte
3. Red Bulls Salzburg 16 Punkte